Im Internet sind erstmals seit Monaten angebliche Fotos von der mutmaßlich in Dubai von ihrer Familie festgehaltenen Prinzessin Latifa aufgetaucht. Auf einem nicht verifizierten Instagram-Account wurden am Samstag und vor wenigen Tagen Fotos gepostet, die angeblich die Prinzessin mit anderen Frauen in Dubai in einem Restaurant und in einer Mall zeigen sollen. Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Authentizität der Fotos und den Zeitpunkt der Aufnahmen nicht verifizieren. Auch die Frauen neben der Prinzessin auf den Fotos konnten nicht identifiziert werden.
Die UNO hatte die Emirate im Februar aufgefordert, ein Lebenszeichen der 35-jährigen Prinzessin zu veröffentlichen. Die Tochter des Emirs von Dubai wurde seit einem gescheiterten Fluchtversuch im März 2018 nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Der britische Sender BBC veröffentlichte Mitte Februar einen etwa zwei Jahren alten Video-Hilferuf der Prinzessin. Darin berichtete sie, dass sie von ihrem Vater in einer zu einem Gefängnis umfunktionierten Villa in Dubai festgehalten werde und um ihr Leben fürchte.
Die Behörden in Dubai nahmen zu den nun veröffentlichten Fotos zunächst nicht Stellung. Nach Angaben der BBC erkannten Freunde von Latifa die beiden Frauen in der Mall aber wieder; demnach sind es Bekannte der Prinzessin. Rothna Begum von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch sagte AFP: „Wenn das Foto echt und neu ist, dann sind wir etwas erleichtert, dass sie lebt.“
Im Februar hatte das Königshaus von Dubai eine Erklärung veröffentlicht, derzufolge Latifa zu Hause von ihrer Familie und Ärzten betreut werde. Ihr Zustand verbessere sich, und die Familie hoffe, dass sie „zu gegebener Zeit wieder ins öffentliche Leben zurückkehren“ werde.
Der Stadtstaat Dubai ist Teil der Vereinigten Arabischen Emirate. Latifas Vater, Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum, ist Emir von Dubai sowie Vize-Präsident und Regierungschef der Emirate.