Anklage gegen RTL-Journalisten nach Lynchattacke in Bremen 2018 abgewiesen

Justitia - Bild: axel.bueckert via Twenty20
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Im Fall einer Lynchattacke auf einem vermeintlichen Pädophilen in Bremen im Jahr 2018 hat das Bremer Amtsgericht nach Angaben des Senders RTL eine Anklage gegen zwei seiner Journalisten nicht zur Hauptverhandlung zugelassen. Der Richter sei der Auffassung, dass die beiden Mitarbeiter keine strafrechtlich relevante Mitschuld an dem Geschehen trügen, teilte RTL am Donnerstag in Köln mit.

Die Staatsanwaltschaft hatte die beiden Fernsehjournalisten wegen fahrlässiger Körperverletzung angeklagt. Hintergrund ist ein beinahe tödlicher Überfall mehrerer Angreifer auf einen Mann in Bremen nach einem Fernsehbeitrag der beiden Journalisten zum Thema Pädophilie. Darin war ein als verdächtig beschriebener Mann vor einem Wohnblock gezeigt worden. Die Täter meinten diesen wiederzuerkennen und stürmten daraufhin die Wohnung des Opfers.

Der Bewohner wurde zusammengeschlagen und dabei lebensgefährlich verletzt. Tatsächlich war er nicht der Mann aus dem Beitrag und stand nicht im Verdacht pädophiler Straftaten. Auch der in dem Beitrag gezeigte Mann erwies sich als unschuldig. Die damalige Ausstrahlung hatte Kritik ausgelöst, insbesondere weil darin der Wohnblock als Adresse des vermeintlich Verdächtigen eindeutig zu erkennen war. RTL betonte stets, alle Regeln eingehalten zu haben.

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