Arbeitskosten in Deutschland liegen im oberen EU-Drittel

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Deutschlands Arbeitgeber haben im vergangenen Jahr im Schnitt 36,70 Euro für eine Arbeitsstunde gezahlt. Das Arbeitskostenniveau lag damit innerhalb der EU wie schon im Vorjahr auf Rang sieben und damit im oberen Drittel, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Dänemark hatte demnach mit 46,90 Euro die höchsten Arbeitskosten, Bulgarien mit 6,40 Euro die niedrigsten.

Die Arbeitskosten in Deutschland erhöhten sich 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Prozent, wie die Statistiker weiter mitteilten. Im Verarbeitenden Gewerbe, das besonders stark im internationalen Wettbewerb steht, kostete eine Arbeitsstunde demnach im vergangenen Jahr durchschnittlich 41,60 Euro – hier lag Deutschland im EU-Vergleich auf Rang drei. Bei den wirtschaftlichen Dienstleistungen betrugen die Arbeitskosten im Schnitt 34,10 Euro pro Arbeitsstunde – EU-weit Rang sieben.

Arbeitskosten setzen sich aus Bruttoverdiensten und Lohnnebenkosten zusammen; in Deutschland lagen die Lohnnebenkosten im vergangenen Jahr laut Statistik mit 27 Euro je 100 Euro Bruttoverdienst unter dem EU-Durchschnitt. Die höchsten Lohnnebenkosten zahlten Arbeitgeber in Schweden mit 47 Euro.

Das Bundesamt betonte, dass im vergangenen Jahr die Lohnnebenkosten in vielen EU-Ländern gesunken seien – Grund waren Corona-Hilfen wie Kurzzeitarbeitsregelungen, Subventionszahlungen oder Steuervergünstigungen. Steigen diese Zahlungen, so sinken anteilig die Lohnnebenkosten der Arbeitgeber, wie die Statistiker erläuterten. In Irland halbierten sich so die Lohnnebenkosten, für Malta wurde sogar ein negativer Wert ermittelt: Die an die Unternehmen gezahlten Lohnsubventionen überstiegen hier die Sozialbeiträge der Arbeitgeber.

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