Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat dem Bundestag Nebeneinkünfte zu spät gemeldet. Schon am Donnerstag habe er Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble in einem Brief darüber informiert und sich entschuldigt, sagte Lauterbach der „Bild“-Zeitung. In der Nacht zu Montag hatte er die Nachmeldung zunächst auf Twitter öffentlich gemacht.
Wegen seiner Augen-Operation vor vier Wochen sei er erst jetzt dazu gekommen, den Vorschuss für ein Buch-Honorar vom Dezember 2020 zu melden, sagte Lauterbach der Zeitung. „Dabei ist meinem Team aufgefallen, dass in der gesamten Legislaturperiode noch keine einzige Nebeneinkunft beim Bundestag gemeldet wurde. Es gab wohl ein Missverständnis bei der Zuständigkeit.“
Auf Twitter schrieb er, dass es sich um das Honorar für vier Vorträge in Höhe von insgesamt 17.850 Euro handle. Dies sei ein „Riesenfehler, für den ich gerade stehe“, schrieb Lauterbach weiter. Er werde die 17.850 Euro als Spende nach Indien überweisen.
„Ich habe mich wahnsinnig geärgert und bin jetzt mit mir im Reinen, mehr kann ich erst einmal nicht machen“, sagte er der „Bild“. In einem weiteren Tweet bestätigte Lauterbach, dass das Geld „na klar“ versteuert worden sei.
Vor einigen Tagen hatten bereits die Grünen-Chefin Annalena Baerbock und der Grünen-Politiker Cem Özdemir dem Bundestag Einkünfte in Höhe von etwa 25.000 und etwa 20.000 Euro nachgemeldet. Dabei handelte es sich um Sonderzahlungen und Weihnachtsgeld von ihrer Partei. Abgeordnete müssen dem Bundestag Nebeneinkünfte angeben.