Ausbildungsmarkt im Corona-Jahr deutlich geschrumpft

Symbolbild: Ausbildung
Symbolbild: Ausbildung

Der Ausbildungsmarkt in Deutschland ist im vergangenen Jahr wegen der Corona-Krise deutlich geschrumpft. Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge sank 2020 um elf Prozent auf 467.500, wie aus dem aktuellen Berufsbildungsbericht hervorgeht, den das Bundeskabinett am Mittwoch verabschiedete. Zum ersten Mal seit 1992 fiel die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im dualen System damit auf unter 500.000.

Rückgänge gab es der Regierung zufolge nahezu überall, besonders Industrie und Handel waren betroffen. Einzig in der Landwirtschaft gab es einen „geringfügigen Anstieg“. Auf beiden Seiten gingen dabei Angebot und Nachfrage parallel zurück: Die Zahl der angebotenen Stellen in den Betrieben schrumpfte um 8,8 Prozent auf 527.400. Die Ausbildungsnachfrage ging um 9,6 Prozent auf 496.800 zurück. Damit kamen rechnerisch auf 100 Bewerberinnen und Bewerber 106 Ausbildungsstellen.

„Die Schrumpfung des Ausbildungsmarktes besorgt mich zutiefst“, sagte Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) dazu. Der Bericht zeige, dass die Corona-Pandemie den Ausbildungsmarkt „vor große Herausforderungen gestellt hat“. Das werde auch im laufenden Ausbildungsjahr der Fall sein, daher sei eine „gemeinsame Anstrengung“ aller beteiligten Akteure nötig.

Der geschrumpfte Ausbildungsmarkt ist laut dem Bericht aber nicht nur auf die Corona-Krise zurückzuführen, sondern auch auf langfristige Trends. Weitere Faktoren sind eine Verschiebung hin zu vollzeitschulischen Berufsausbildungen, der demographische Wandel sowie konjunkturelle Unsicherheiten.

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