Fast die Hälfte aller Erwachsenen in der EU wird nach Angaben der EU-Kommission bald eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben. Der Anteil werde diese Woche auf 46 Prozent steigen, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag auf Twitter. Dies sei „ein neuer Meilenstein“ der EU-Impfkampagne. Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen auf ihrem Gipfel in Brüssel wegen der Gefahr durch Virus-Varianten dennoch zur Vorsicht aufrufen.
Nach Angaben der Kommission werden die Impfstoffhersteller bis Ende Mai 300 Millionen Impfstoffdosen an die EU-Länder geliefert haben. 245 Millionen dieser Dosen sollen bis dahin verabreicht sein.
Weit über die Hälfte des Impfstoffs kommt den Angaben zufolge von Biontech/Pfizer, weitaus weniger von Astrazeneca und Moderna. Im Laufe des zweiten Quartals soll auch der Impfstoff von Johnson & Johnson mehr und mehr verabreicht werden. Hier ist nur eine Dosis für einen umfassenden Schutz vor Covid-19 nötig.
Von der Leyen hatte im Frühjahr das Ziel ausgegeben, bis Ende des Sommers mindestens 70 Prozent der erwachsenen EU-Bürger zu impfen.
Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen in ihrer Gipfel-Erklärung am Dienstag trotz der schneller voranschreitenden Impfungen dazu aufrufen, „hinsichtlich des Auftretens und der Ausbreitung von Varianten wachsam zu bleiben und bei Bedarf Maßnahmen zu ergreifen“.
Die Produktion von Impfstoff müsse weiter steigen, auch um den Rest der Welt zu versorgen, heißt es in der vorbereiteten Gipfel-Erklärung weiter. Bis Jahresende wollen die 27 EU-Länder demnach 100 Millionen Dosen Impfstoff an ärmere Länder spenden. Nach Angaben eines EU-Sprechers wurden die Gipfel-Schlussfolgerungen durch die Teilnehmer unterstützt. Sie sollen später veröffentlicht werde.