Baugewerbe kämpft mit weniger Aufträgen und sinkendem Umsatz

Baustelle - Bild: Fancycrave via Twenty20
Baustelle - Bild: Fancycrave via Twenty20

Das deutsche Baugewerbe leidet weiter unter Lieferengpässen und steigenden Rohstoffpreisen. Die Zahl der Aufträge sank im März 2021 gegenüber dem Vormonat um 12,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.

Insgesamt summierten sich die Aufträge im Baugewerbe demnach im März 2021 auf rund 8,1 Milliarden Euro. Mit Blick auf das erste Quartal 2021 verzeichneten die Statistiker einen leicht positiven Trend: Das nominale Auftragsniveau lag 3,3 Prozent über dem des Vorjahres. Bezieht man das steigende Preisniveau mit ein, schmolz das Wachstum real auf 0,9 Prozent.

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) reagierte besorgt. Durch den Wintereinbruch und die planmäßige Mehrwertsteuererhöhung sei „die Baukonjunktur merklich eingebremst worden“, erklärte ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Einzig Zuwächse im Wohnungsbau hätten die Einbußen durch Rückgänge im öffentlichen Bau und im Wirtschaftsbau geschmälert.

Im ersten Quartal lagen die Umsätze der Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten im Bauhauptgewerbe laut ZDB-Angaben um rund 9,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Pakleppa appellierte an die öffentliche Hand, ihrer Auftraggeberfunktion gerecht zu werden.

Vor allem steigende Rohstoffpreise und Lieferengpässe machten dem Gewerbe zu schaffen. Viele Unternehmen befürchteten Baustellenstopps und Kurzarbeit. Der Holzpreis stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 36 Prozent – auch bei Stahl und Metallen schossen die Preise in die Höhe. „Die Engpässe haben das Potenzial, die Baustellen im Sommer zum Erliegen zu bringen“, mahnte Pakleppa.

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