Der Online-Riese Amazon könnte Medienberichten zufolge das unter anderem für die James-Bond-Filme bekannte Hollywood-Studio Metro Goldwyn Mayer (MGM) kaufen. Mehrere Medien wie die US-Zeitung „New York Times“ und die Website „The Information“ berichten über Gespräche zwischen beiden Seiten. MGM schwebt demnach ein Kaufpreis von neun Milliarden Dollar (rund 7,4 Milliarden Euro) vor. Weder Amazon noch MGM reagierten zunächst auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme.
Das Filmstudio mit dem berühmten Löwen-Logo hat rund 4000 Filme im Portfolio, neben den James-Bond-Agententhrillern auch weitere Hollywood-Klassiker wie „Ben Hur“, „Rocky“ und „RoboCop“. MGM produziert auch Fernsehserien wie „The Handmade’s Tail“. Das Studio gehört mehrheitlich der Investmentfirma Anchorage Capital Group.
MGM hat wie viele andere unter der Corona-Pandemie gelitten, weil Kinos lange Zeit geschlossen waren. So wurde der Filmstart des neuesten James-Bond-Films „No Time to Die“ wiederholt verschoben, zuletzt auf den 8. Oktober.
Amazon könnte mit dem Kauf des berühmten Studios seine Ambitionen im Film- und Streaming-Sektor voranbringen. Amazon hat mit Amazon Studios bereits eine Filmproduktionsgesellschaft und veröffentlicht auf seiner Streaming-Plattform Amazon Prime Video Serien und Filme.
Der Markt ist heiß umkämpft. Zuletzt kündigte am Montag der US-Telekommunikationsriese AT&T an, seine Medien- und Unterhaltungssparte WarnerMedia auszugliedern und mit dem Medienunternehmen Discovery zu verschmelzen.
Zu WarnerMedia gehören unter anderem die Sender CNN und HBO, der Streamingdienst HBO Max und das Hollywood-Studio Warner Bros. Discovery betreibt Sender in 220 Ländern, darunter Eurosport, und den Streamingdienst Discovery Plus. Durch den Zusammenschluss soll ein starker Konkurrent für die Streamingdienste Netflix und Disney+ entstehen.