Für mehr als 350 Mitarbeiter des Bundesfinanzministeriums mit „Zugang zu besonderen Informationen“ wird der Börsenhandel dem „Spiegel“ zufolge erschwert. Die Insider dürfen künftig privat nicht mehr mit Aktien und Derivaten bestimmter Unternehmen handeln, wie das Nachrichtenmagazin am Freitag vorab berichtete.
Das geht aus einer Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag hervor. Demnach sollen auch für weitere Beschäftigte, die nur teilweise an sensible Informationen gelangen, bald neue Regeln gelten. Die Regelungen sind Teil eines neuen Compliance-Systems des Ministeriums. Das System wurde eingeführt, nachdem bekannt geworden war, dass Beschäftigte der Finanzaufsicht Bafin mit Wertpapieren des Skandalkonzerns Wirecard gehandelt hatten. Seither müssen auch Ministeriumsmitarbeiter Börsengeschäfte melden.
Wirecard soll jahrelang die Bilanzen gefälscht haben und musste Ende Juni 2020 Insolvenz anmelden. Die Regeln gelten jedoch nicht rückwirkend, weshalb unbekannt ist, welche Finanzgeschäfte im Ministerium getätigt wurden. In anderen Ministerien gibt es dem Bericht zufolge keine vergleichbaren Regeln zu Insidergeschäften.