Nach Hinweisen auf einen möglicherweise bevorstehenden Anschlag auf die Synagoge im Bremer Stadtteil Schwachhausen hat die Polizei einen 42-jährigen Mann festgenommen. Wie die Polizei am Mittwochabend bekannt gab, bestätigte sich der Verdacht gegen den Mann „entgegen aktueller Medienberichterstattungen“ nach aktuellen Erkenntnissen jedoch nicht.
Über die Hinweise auf die möglichen Anschlagspläne hatte zunächst der „Spiegel“ berichtet. In einem vertraulichen Lagebericht heiße es, Ermittlungen hätten ergeben, „dass eine Einzelperson beabsichtigt, einen Anschlag auf die Synagoge in Bremen begehen zu wollen“, berichtete das Magazin.
Die Polizei teilte mit, von den möglichen Anschlagsplanungen am späten Dienstagabend erfahren zu haben. Die Schutzmaßnahmen an der Synagoge seien daraufhin umgehend erhöht worden, auch habe sich die Polizei von Beginn an in engem Austausch mit der jüdischen Gemeinde befunden. Nach „sofortigen intensiven Ermittlungen“ sei der 42-jährige Tatverdächtige ermittelt und noch in der Nacht in Hamburg festgenommen worden.
„Die Polizei Bremen nimmt derartige Hinweise sehr ernst und geht diesen konsequent nach“, hieß es in der Mitteilung. Demnach zeigte sich auch der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer mit Blick auf die aktuelle Eskalation im Nahost-Konflikt zufrieden mit dem Vorgehen der Polizei. „In einer solchen Situation gilt es, keine zusätzlichen Ängste zu schüren“, erklärte er.
Laut dem Bericht des „Spiegel“ war der Festgenommene der Polizei bereits bekannt. Unter anderem trat er wegen verschiedener Gewaltdelikte, Körperverletzung, Bedrohung, Raub und Drogendelikten in Erscheinung. Er wurde laut dem vertraulichen Lagebericht in „einer Asylunterkunft/Männerwohnheim“ gefasst, wie der „Spiegel“ berichtete.
Seit der jüngsten Eskalation der Gewalt im Nahen Osten fanden in Deutschland zahlreiche anti-israelische Proteste statt, bei denen es teilweise auch zu antisemitischen Übergriffen kam. In mehreren Städten wurden israelische Flaggen angezündet, jüdische Einrichtungen wurden angegriffen. Bei Demonstrationen am Wochenende kam es teilweise zu gewaltsamen Ausschreitungen.