Bundeswehrverband: Verschiebung des Afghanistan-Abzugs nicht möglich

Bundeswehr (über cozmo news)
Bundeswehr (über cozmo news)

Trotz der anhaltend schweren Kämpfe in Afghanistan geht der Bundeswehrverband nicht davon aus, dass sich der bis Herbst geplante Abzug der deutschen Soldaten verzögert. „Die USA geben den Takt vor. Die Nato hat entschieden. Daran sind wir gebunden“, sagte der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, André Wüstner, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montagsausgaben). Es handele sich um eine „schwierige und gefährliche Situation“ für die Bundeswehr. Neben Logistik und Schutz sei die internationale Abstimmung elementar.

Erschwert werde die Lage dadurch, dass sich die Politik nicht auf das Ende des Einsatzes vorbereitet habe, sagte Wüstner. „Für viele Militärs war bereits Ende 2019 absehbar, dass sich dieser Einsatz schnell dem Ende nähert. In Deutschland wollte man das lange nicht wahrhaben.“

Die Bundeswehr sei zwar  vorbereitet gewesen, „aber politisch wurde man mehr oder weniger kalt erwischt“. Nun habe das Auswärtige Amt „einiges damit zu tun, um das zivile Folgeengagement bestmöglich international mitabzustimmen“, sagte der Verbandsvorsitzende.

Die Nato hatte Ende April mit dem Rückzug ihrer Mission aus dem Land begonnen. Der Abzug soll bis spätestens zum 11. September abgeschlossen sein. Die Bundeswehr stellte im Rahmen der Nato-Mission „Resolute Support“ das zweitstärkste Kontingent nach den USA. Noch etwa 1100 deutsche Soldaten sind in Afghanistan stationiert.

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