Deutsche Exporte und Importe ziehen weiter an

Export - Bild: stevencorton.photography via Twenty20
Export - Bild: stevencorton.photography via Twenty20

Deutschlands Ex- und Importe liegen wieder fast auf Vorkrisenniveau: Die Ausfuhren lagen im März nur noch 0,9 Prozent unter dem Stand vom Februar 2020, die Einfuhren um 6,7 Prozent darüber, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. „Dass die deutschen Unternehmen trotz der Corona-Pandemie so schnell und so gut wieder Tritt fassen konnten im weltweiten Handel, beweist ihre starke Wettbewerbsfähigkeit und Flexibilität im Umgang mit Herausforderungen“, erklärte der Außenhandelsverband BGA.

Von Februar bis März dieses Jahr kletterten die Exporte um 1,2 Prozent auf eine Summe von 126,5 Milliarden Euro, wie die Statistiker am Freitag mitteilten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat, als die Exporte wegen der Corona-Pandemie bereits zurückgegangen waren, betrug die Steigerung 16,1 Prozent.

Die Importe legten im März um 6,5 Prozent auf 105,9 Milliarden Euro zu – im Vergleich zum März 2020 war das ein Anstieg um 15,5 Prozent.

Die meisten Waren kamen laut Statistik aus China, ihr Wert betrug im März 11,7 Milliarden Euro. Die Exporte von Waren made in Germany in die Volksrepublik summierten sich im März auf 10,3 Milliarden Euro. Auch die Ausfuhren in die USA und die Einfuhren von dort stiegen im März.

China meldete am Freitag seine Im- und Exportwerte für April. Die Importe stiegen im Vorjahresvergleich so stark wie seit zehn Jahren nicht um rund 43 Prozent. Die Exporte legten um rund 32 Prozent zu.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erklärte, der erneute Schub des Exportgeschäfts im März sorge in der Industrie für einen optimistischen Blick in die Zukunft. „Die Wirtschaft steuert schwungvoll auf einen Wachstumskurs zu“, sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. Eine vollständige Erholung der deutschen Wirtschaft hänge aber auch von einem raschen Impferfolg ab, mahnte er: „Je schneller das Impfen an Fahrt gewinnt, umso greifbarer wird die Kontrolle des Pandemiegeschehens bis zum Herbst.“

Im Euroraum erwartet der BDI demnach ab dem Frühjahr eine kräftige Erholung. Und das US-Konjunkturprogramm schaffe in der Exportwirtschaft eine zusätzliche Nachfrage nach europäischen Produkten.

Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) sieht aber auch „ernst zu nehmende Risiken“ für die wirtschaftliche Erholung: Die Pandemie habe zu großen Verwerfungen in der internationalen Seefracht geführt, Container-Knappheit und hohen Frachtpreise seien die Folge. Hinzu kämen produktionsbedingte Engpässe und damit einhergehende Verteuerung von bestimmten Vorprodukten, beispielsweise bei Holz und Metall.

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