Die netzpolitische Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion, Anke Domscheit-Berg, warnt vor Sicherheitslücken im Verschlüsselungssystem des europäischen digitalen Impfnachweises. „Es reicht, wenn ein einziger dieser Schlüssel irgendwo im europäischen Gesamtsystem korrumpiert ist“, sagte die Abgeordnete dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstagsausgaben). Möglich seien der Diebstahl oder der Missbrauch der Schlüssel, „um damit beliebig viele gefälschte Zertifikate zu erstellen, für die sich dann sicher auch Vertriebswege finden werden“.
„Es ist eine sehr große organisatorische Herausforderung – weniger eine technische – um ein so großes Gesamtsystem mit so vielen Beteiligten weitgehend sicher zu machen“, sagte Domscheit-Berg den Zeitungen. Sie vermute deshalb, dass die geplante Umsetzung bis Ende Juni gar nicht zu schaffen sei und die Einführung frühestens im Herbst stattfinden könne.
Die Verifikation der im Impfpass gespeicherten Daten soll den Blättern zufolge über Software-Schlüssel geschehen, die im gesamten europäischen System anerkannt werden. Jede Arztpraxis, jedes Impfzentrum und gegebenenfalls auch jede angebundene Apotheke, müsse dafür über einen privaten Schlüssel verfügen.