Eigentlich wurde mit hunderttausend Teilnehmern geplant, doch der dritte ökumenische Kirchentag in Frankfurt am Main wird ab Donnerstag wegen der andauernden Corona-Pandemie fast ausschließlich digital und dezentral stattfinden. Die Organisatoren raten von der Fahrt nach Frankfurt ab. Bis Sonntag können Laien der katholischen und evangelischen Kirche stattdessen online an Gottesdiensten, Podien oder Workshops teilnehmen.
WAS IST DER ÖKUMENISCHE KIRCHENTAG?
Es handelt sich um ein Laientreffen der katholischen und evangelischen Kirchen. Organisiert wird er vom Deutschen Evangelischen Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Bisher gab es zwei dieser Treffen – im Jahr 2003 in Berlin und im Jahr 2010 in München.
Bei der Premiere in Berlin nahmen nach Angaben der Veranstalter mehr als 200.000 Menschen teil. Höhepunkt damals war der Besuch des Dalai Lama. Ziel der Konfessionen beim Kirchentag ist es, aufeinander zuzugehen. Über Konfessionsgrenzen hinweg soll das Gemeinsame im Glauben betont werden. Ein gemeinsames Abendmahl beider Konfessionen war in der Vergangenheit umstritten.
WAS WAR FÜR DIESES JAHR URSPRÜNGLICH GEPLANT?
Im Jahr 2018 begannen die Planungen für den Kirchentag in Frankfurt im Bistum Limburg unter dem biblischen Leitwort „Schaut hin“. Das Programm gliedert sich in die drei Bereiche Glaube und Vertrauen, Zusammenhalt und globale Verantwortung.
Weitere Themen werden unter anderem Spiritualität, Zusammenleben, Frieden und Macht sein. Ursprünglich sollte der Kirchentag mit zahlreichen Gottesdiensten und Workshops von Mittwoch bis Sonntag stattfinden. Rund hunderttausend Teilnehmer wurden erwartet.
WIE FINDET DAS TREFFEN TROTZ CORONA STATT?
Im Dezember entschieden die Organisatoren aufgrund der Corona-Pandemie, den Kirchentag um einen Tag zu verkürzen und ihn erst am Donnerstag beginnen zu lassen. Zudem teilten sie mit, dass er bis auf wenige Veranstaltungen ausschließlich digital stattfinden wird.
Alle Veranstaltungen werden live gestreamt, Gottesdienste wird es in Frankfurt nur vereinzelt geben. So soll beispielsweise der Schlussgottesdienst am Sonntag an der Weseler Werft am Mainufer unter Corona-Bedingungen stattfinden.
In der Stadt gibt es kleinere Kunstinstallationen, die sich mit den Themen Glaube und Perspektiven beschäftigen. Gemeinden in ganz Deutschland sind dazu aufgerufen, Aktionen zum Kirchentag anzubieten, sofern es die Corona-Schutzmaßnahmen vor Ort zulassen.