Wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Computerbetrugs haben Ermittler sieben Objekte in vier Bundesländern durchsucht. Wie das Bundeskriminalamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, richteten sich die Maßnahmen gegen sieben Männer im Alter von 20 bis 37 Jahren, denen auch Datenhehlerei vorgeworfen wird. Die Durchsuchungen im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg resultierten demnach aus einem Ermittlungsverfahren gegen eine Bande namens GermanRefundCrew.
Die Beschuldigten sollen sogenannte Refund-Betrugstaten in einer Telegram-Gruppe dieses Namens angeboten und letztlich mehr als 600 solcher Betrugstaten begangen haben. Beim Refund-Betrug handelt es sich um eine Erscheinungsform des Computerbetrugs, bei der die Täter Waren im Internet bestellen und im Anschluss eine Rücksendung vortäuschen, um eine Rückerstattung des Zahlbetrags zu erhalten.
Mit den in der Telegram-Gruppe beworbenen Taten soll laut Ermittlern ein Gesamtschaden von mehr als einer halben Million Euro verursacht worden sein. Für ihre kriminellen Dienstleistungen verlangten die Beschuldigten demnach eine Provision in Höhe von 23 bis 27 Prozent des jeweiligen Warenwerts. Ihnen drohten nun Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.
Bereits im Oktober 2020 sei die Telegram-Gruppe bei einem bundesweiten Einsatz geschlossen und die Wohnräume des Hauptverdächtigen durchsucht worden. Die weiteren Ermittlungen hätten die Strafverfolgungsbehörden auf die Spur der sieben Männer geführt.
Bei den Einsätzen in Brandenburg, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wurden nun zahlreiche Smartphones und andere digitale Beweismittel, betrügerisch erlangte Waren sowie Bargeld und Kryptowährungen beschlagnahmt. Außerdem wurden sechs Telegram-Accounts übernommen und gesichert.