In Gießen laufen Ermittlungen gegen zwei Männer, die in einer Corona-Testzentrale gefälschte PCR-Testergebnisse versandt haben sollen. Den Männern im Alter von 41 und 48 Jahren wird vorgeworfen, falsche negative Testergebnisse verschickt und dafür pro Test 79,90 Euro eingenommen zu haben, wie die Gießener Staatsanwaltschaft und die Polizei am Montag gemeinsam mitteilten. Bislang seien 177 Verdachtsfälle mit einem potenziellen Schadensvolumen von rund 14.160 Euro ermittelt worden.
Auf die Spur der mutmaßlichen Betrüger habe die Ermittler der Hinweis einer Zeugin gebracht, die ihr negatives PCR-Testergebnis via Whatsapp mit einer falschen Uhrzeit versehen erhalten habe. Außerdem habe sie für den Test bar bezahlen müssen. Die Ermittlungen ergaben daraufhin, dass der Laborbefund gefälscht war.
Bei darauf folgenden Durchsuchungen in dem Testzentrum und bei den Beschuldigten entdeckten die Ermittler eine vierstellige Summe Bargeld, Speichermedien sowie ein Exemplar eines augenscheinlich gefälschten Laborberichts.
Bei dem 41-Jährigen Beschuldigten handle es sich um einen Mitarbeiter des Testzentrums. Er habe bereits eingeräumt, gefälschte Laborbefunde verschickt zu haben. Ob und inwieweit der 48 Jahre alte Betreiber des Testzentrums involviert sei, war zunächst nicht klar.
Die Polizei bat mögliche weitere Betrugsopfer darum, sich zu melden. Ein Großteil der bislang in dem Zentrum getesteten Menschen sei bereits über die Aussagekraft der gefälschten Tests informiert worden.