Im US-Bundesstaat Texas ist erstmals in diesem Jahr ein Todeskandidat hingerichtet worden. Der verurteilte Mörder Quintin Jones wurde im Gefängnis der Stadt Huntsville am Mittwoch per Giftspritze exekutiert, wie die texanischen Behörden mitteilten. Der 41-Jährige hatte vergeblich in einem Video an Gouverneur Greg Abbott appelliert, seine Todesstrafe in eine lebenslange Haftstrafe umzuwandeln.
Eine im Internet lancierte Petition zur Begnadigung von Jones war von rund 160.000 Menschen unterschrieben worden. Abbott hat in seinen bisherigen sechs Amtsjahren jedoch nur in einem einzigen Fall einen Todeskandidaten begnadigt.
Jones war wegen Mordes an seiner Großtante zum Tode verurteilt worden. Er hatte die 83-Jährige 1999 mit einem Baseball-Schläger erschlagen und von ihr 30 Dollar gestohlen, mit denen er Drogen kaufte. Jones leugnete die Tat nicht, beteuerte in dem Video aber, im Todestrakt zu einer anderen „Person“ geworden zu sein.
Es handelte sich um die erste Hinrichtung in den USA seit dem Amtsantritt von Präsident Joe Biden am 20. Januar. Biden lehnt die Todesstrafe ab, hat aber auf die Gesetzgebung der Bundesstaaten zur Höchststrafe sowie den dortigen Strafvollzug keinen Einfluss. Der Präsident hat jedoch angekündigt, mit dem US-Kongress daran arbeiten zu wollen, dass die Todesstrafe auf US-Bundesebene abgeschafft wird.
Die Todesstrafe ist in den USA höchst umstritten. 23 der 50 Bundesstaaten haben sie abgeschafft, drei weitere ihre Vollstreckung ausgesetzt.