Ethikrats-Vorsitzende Buyx rechnet mit geringerer Impfbereitschaft bei Kindern

Alena Buyx - Bild: Andreas Heddergott/TUM
Alena Buyx - Bild: Andreas Heddergott/TUM

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, rechnet mit einer geringeren Impfbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen als in den übrigen Altersgruppen. „Die Impfbereitschaft wird vermutlich nicht so hoch sein wie bei der älteren Generation“, sagte Buyx der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vom Dienstag. „Aber es wird viele Familien geben, die sehr gern zugreifen werden, wenn die Impfstoffe zugelassen und die Erfahrungen aus Ländern wie USA, Israel und Kanada ausgewertet sind, wo bereits jetzt Jugendliche ab zwölf geimpft werden.“

Es gebe zwar auch schwere Verläufe und die „Long Covid“ genannten langfristigen Folgen bei Kindern und Jugendlichen, „aber insgesamt sind die Risiken durch Covid-19 in dieser Gruppe niedriger als bei älteren Menschen“, sagte Buyx. „Das heißt, es gibt ein Eigenschutzargument für die Impfung, aber es ist etwas schwächer.“

Zugleich hob sie die Vorteile einer Impfung auch in jüngeren Altersgruppen hervor: „Gleichzeitig würde die Impfung auch dazu beitragen, dass die Schulen sicherer werden, also der Gruppenschutz besser wird, und natürlich würde auch der Gemeinschaftsschutz insgesamt zunehmen.“ Das Nutzen-Risiko-Verhältnis sei zwar bei Kindern und Jugendlichen anders als bei älteren Menschen, „aber wenn sich die bisher positiven Daten aus den Studien erhärten, dennoch positiv“, betonte die Ethikrats-Vorsitzende.

Sehr wichtig sei: „Diese Impfung muss eine individuelle Entscheidung sein, die Eltern mit ihren Kindern und idealerweise nach Beratung durch ihre Kinderärztin treffen.“

Nach Kanada und den USA könnte auch die Europäische Union noch in diesem Monat den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder zulassen. Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) arbeitet an einer beschleunigten Zulassung für Zwölf- bis 15-Jährige.

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