Die EU hat die Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen begrüßt. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell dankte am Freitag unter anderem Ägypten, Katar, der UNO und den USA für ihre „vermittelnde Rolle“ in dem Konflikt. Er sprach sich dafür aus, die Bemühungen um eine langfristige „politische Lösung“ in Nahost nun zu verstärken. Auch der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian begrüßte die Feuerpause.
Borrell betonte, „nur eine politische Lösung wird einen nachhaltigen Frieden bringen und den palästinensisch-israelischen Konflikt ein für alle Mal beenden“. Die EU sei bereit, die israelischen und palästinensischen Behörden dabei zu unterstützen.
Frankreichs Außenminister Le Drian nannte die Waffenruhe „die Frucht der gemeinsamen diplomatischen Bemühungen der Europäer, Amerikaner und mehrerer arabischer Staaten“. Er dankte insbesondere Ägypten für seinen Einsatz. „Die Eskalation der vergangenen Tage unterstreicht die Notwendigkeit eines echten politischen Prozesses zwischen den Konfliktparteien mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft“, betonte Le Drian.
Am Donnerstagabend hatten sich die militanten Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad mit Israel nach der elf Tage andauernden Eskalation auf eine Waffenruhe geeinigt. Die Vereinbarung trat um 02.00 Uhr Ortszeit in Kraft und wurde in den ersten Stunden offenbar von beiden Seiten eingehalten.
Durch den gegenseitigen Raketenbeschuss waren seit Beginn der vergangenen Woche mehr als 240 Menschen getötet worden, die meisten davon auf palästinensischer Seite. Insgesamt feuerten die Hamas und andere Gruppen in den elf Tagen nach Angaben der israelischen Streitkräfte mehr als 4300 Raketen in Richtung Israel ab. Die meisten wurden demnach jedoch vom israelischen Abwehrsystem „Iron Dome“ (Eiserne Kuppel) abgefangen. Die israelische Armee reagierte mit massiven Luftangriffen im Gazastreifen.