EU-Staaten verpflichten sich zu Spende von 100 Millionen Impfdosen

Impfstoff - Bild: alinabuzunova via Twenty20
Impfstoff - Bild: alinabuzunova via Twenty20

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich bereit erklärt, bis Ende des Jahres mindestens 100 Millionen Corona-Impfstoffdosen an ärmere Länder zu spenden. „Die EU und ihre Mitgliedsstaaten haben sich verpflichtet, den Austausch von Impfstoffen zu beschleunigen, um Länder in Not zu unterstützen“, heißt es in der am Dienstag in Brüssel verabschiedeten Gipfelerklärung.

Der EU-Gipfel bestätigte damit eine entsprechende Ankündigung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beim Welt-Gesundheitsgipfel in Rom am vergangenen Freitag. Nach Angaben aus Diplomaten-Kreisen sahen einige EU-Länder diese Verpflichtung allerdings zunächst kritisch.

Deutschland und Frankreich haben aber mittlerweile jeweils Impfstoffspenden in Höhe von 30 Millionen Dosen bis Ende des Jahres zugesagt. Damit schien das Spendenziel in Reichweite. Dänemark und Schweden sagten am Rande des EU-Gipfels in Brüssel jeweils drei Millionen Impfstoffdosen zu.

Die Impfkampagne in der EU hat mittlerweile deutlich Fahrt aufgenommen. Nach Angaben der EU-Kommission werden bis Ende dieser Woche knapp die Hälfte der Erwachsenen in der EU mindestens eine Corona-Impfung erhalten haben. „Wir müssen jedoch wachsam bleiben, was das Auftauchen und die Ausbreitung von Varianten betrifft, und bei Bedarf Maßnahmen ergreifen“, erklärten die Staats- und Regierungschefs.

Um den Rest der Welt zu versorgen, müsse außerdem die Produktion von Impfstoff weiter steigen. Laut Gipfelerklärung wollen die 27 EU-Länder beim Aufbau von „lokalen Herstellungskapazitäten“ für Corona-Impfstoffe in anderen Ländern helfen.

Darüber hinaus begrüßte der Gipfel die in der vergangenen Woche erfolgte Einigung mit dem Europaparlament auf ein EU-weit gültiges Impfzertifikat. Das digital lesbare Dokument soll ab dem 1. Juli das Reisen in Europa erleichtern. „Als nächsten Schritt zur Erleichterung der Freizügigkeit in der EU“ wollen die 27 Mitgliedsländer bis Mitte Juni die Empfehlungen für Reisen innerhalb der EU überarbeiten.

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