Wegen der Corona-Pandemie drohte dem Zugbetreiber Eurostar die Pleite, doch nun hat sich die Gesellschaft für ihre Verbindungen durch den Eurotunnel nach London ein Rettungspaket von rund 290 Millionen Euro gesichert. Eurostar verkündete am Dienstag den Durchbruch in den Verhandlungen mit Banken und Aktionären. Die Einigung ermögliche es, „die Zukunft von Eurostar zu sichern, wenn die Reisebeschränkungen aufgehoben werden und die Aktivität wieder anläuft“, betonte der Zugbetreiber.
Wegen der Corona-Pandemie waren die Verbindungen zwischen London und Paris oder Brüssel durch den Eurotunnel unter dem Ärmelkanal größtenteils eingestellt. Derzeit wird täglich nur eine Fahrt pro Strecke angeboten, ab Ende Juni sollen es wieder drei pro Tag sein.
Die französische Bahngesellschaft SNCF als Eurostar-Mehrheitseigner nannte die Refinanzierung „eine entscheidende Etappe, um den Fortbestand von Eurostar und der Reisen zwischen dem Kontinent und Großbritannien zu sichern“. Eurostar gehört zu 55 Prozent der SNCF, zu 40 Prozent einem kanadisch-britischen Finanzkonsortium und zu fünf Prozent der belgischen Bahn.
Das Rettungspaket im Umfang von insgesamt 250 Millionen britischen Pfund (290 Millionen Euro) umfasst nach Angaben von Eurostar 50 Millionen Pfund Eigenkapital der Anteilseigner, eine Kreditbürgschaft in Höhe von 150 Millionen Pfund sowie 50 Millionen Euro bestehender Kredite, die umgeschuldet werden. Die Aktionäre hatten zuvor bereits Hilfen im Umfang von 210 Millionen Euro beigesteuert.