Mit einer bunten, fröhlichen Show vor Live-Publikum hat sich der Eurovision Song Contest (ESC) aus der Corona-Zwangspause zurückgemeldet: In einem von vielen jungen Sängerinnen und vor allem tänzerisch aufwändigen Inszenierungen geprägten ersten Halbfinale qualifizierten sich Dienstagabend in Rotterdam zehn Länder für das ESC-Finale am Samstag. Darunter ist auch die als Mit-Favoritin gehandelte Sängerin Destiny aus Malta.
Die 65. Ausgabe des weltweit am meisten beachteten Musikwettbewerbs sollte eigentlich bereits im vergangenen Jahr stattfinden. Angesichts der angespannten Pandemielage fiel der in Rotterdam geplante Wettbewerb im Frühjahr 2020 allerdings zum ersten Mal in seiner Geschichte aus.
Beim unter strengen Corona-Auflagen stattfindenden Neustart ist Rotterdam als Gastgeber nun doch noch zum Zuge gekommen. Wegen des Siegs des Niederländers Duncan Laurence im Jahr 2019 findet der Wettbewerb in den Niederlanden statt.
Von den 16 Startern im ersten Halbfinale konnten sich Norwegen, Israel, Russland, Aserbaidschan, Malta, Litauen, Zypern, Schweden, die Ukraine und Belgien für das Finale am Samstag qualifizieren. Dort nicht mehr singen dürfen Slowenien, Nordmazedonien, Irland, Kroatien, Rumänien und Australien.
Das als Kooperationspartner der Europäischen Rundfunkunion EBU startberechtigte Australien hatte als einziges Land seine Künstlerin wegen Corona nicht in die Niederlande geschickt. Nachdem es Australien bei den vorherigen fünf Starts vier Mal in die Top Ten geschafft hatte, scheiterte Sängerin Montaigne diesmal als erste australische Kandidatin bereits im Halbfinale. Montaigne hätte auch im vergangenen Jahr für Australien antreten sollen.
Auch Litauen schickte mit der Gruppe The Roop den eingeplanten Starter des abgesagten ESC erneut zum Wettbewerb. Das Vorjahreslied von The Roop mit dem Titel „On fire“ galt bei vielen Fans als heimlicher Sieger des abgesagten ESC, nun schaffte es die Band mit „Discoteque“ zumindest ins Finale.
Auffällig im ersten Halbfinale waren sehr aufwändige Tanzinszenierungen. Dies könnte an einer Regeländerung liegen. Nachdem bisher nur die Musik als Playback eingespielt werden durfte, darf nun auch der Hintergrundgesang vom Band kommen – statt der Live-Hintergrundsänger schickten viele Länder nun Tänzer und Tänzerinnen auf die Bühne.
Insgesamt nehmen in diesem Jahr 39 Länder am ESC teil. In einem zweiten Halbfinale am Donnerstag treten 17 Länder um die verbleibenden zehn Finalplätze an. Bereits qualifiziert sind neben dem Gastgeber Niederlande die fünf großen Geldgeber des ESC: Italien, Spanien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Für Deutschland tritt am Samstagabend der Hamburger Jendrik an.
In den Wettbüros gilt seit ein paar Tagen die italienische Rockband Maneskin als Favorit, dahinter folgen Destiny aus Malta und Barbara Pravi aus Frankreich. Jendrik spielt bei den Buchmachern keine Rolle. Von den nach dem ersten Halbfinale noch 33 Teilnehmern lag er abgeschlagen auf Platz 25.