Vor der Einführung des digitalen Impfpasses wird das Verfahren zunächst in Impfzentren getestet. Die Feldtests unter Federführung des Bundesgesundheitsministeriums starteten am Donnerstag. Es solle geprüft werden, was gut funktioniere und was gegebenenfalls besser werden müsse, sagte der Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium, Gottfried Ludewig, beim Besuch eines Zentrums in Potsdam. Er versicherte, die Einführung liege im Zeitplan. Vor den Sommerferien solle der Impfpass angeboten werden.
Es ist unter anderem vorgesehen, dass Bürgerinnen und Bürger nach einer Impfung den Nachweis mit einer App einscannen können. Dieser kann danach etwa bei einer Reise kontrolliert werden. Bei den Tests sollen nach Angaben des Brandenburger Gesundheitsministeriums pro Tag in jedem teilnehmenden Impfzentrum rund 30 digitale Impfnachweise ausgestellt werden.
Die EU-Mitgliedsstaaten und das EU-Parlament hatten sich vergangene Woche auf ein einheitliches Impfzertifikat geeinigt, das zum 1. Juli eingeführt werden soll.
Das Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Holger Rostek, zeigte sich erfreut über den Start der Feldtests. Der Impfpass müsse praxistauglich sein und auch in Hausarztpraxen funktionieren, sagte Rostek. „Wir wollen impfen und kein Bürokratiemonster haben.“ Er betonte zudem, dass die App noch nicht zur Verfügung stehe. Er bitte noch um ein wenig Geduld.
Brandenburgs Gesundheitsstaatssekretär Michael Ranft bezeichnete den Start der Feldtests als einen „wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum digitalen Impfnachweis“. Dieser Nachweis, „ob mit dem gelben Impfausweis oder mit einer App, ermöglicht den Menschen mehr Freiheiten“. Der digitale Impfnachweis sei eine „einfache und praktikable Lösung“.