Mit der Elektrifizierung seines Verkaufsschlagers F-150 will der US-Autobauer Ford die Wende hin zu einer klimafreundlicheren Modellpalette schaffen. Der Konzern stellte am Mittwoch die „Lightning“ (Blitz) getaufte E-Version seines legendären Pickups vor. Beeindruckt von dem Stromer zeigte sich US-Präsident Joe Biden, der den Pickup bereits am Dienstag am Ford-Sitz in Dearborn probegefahren hatte.
„Das Teil ist schnell“ („This sucker’s quick“), sagte Biden und verwies darauf, dass Elektromobilität entscheidend im Kampf gegen die Erderwärmung sei. Bei seinem Besuch in Dearborn im US-Bundesstaat Michigan enthüllte er, dass der „Lightning“ von null auf 60 Meilen pro Stunde (knapp 97 km/h) in 4,4 Sekunden beschleunige.
Bislang hat Ford zwar bereits mit dem Mustang Mach-E einen Vollstromer im Angebot. Der erstmals im Jahr 1948 auf den Markt gebrachte F-150 ist bei den Käufern jedoch wesentlich populärer und ein Aushängeschild für den Konzern.
Bill Ford, Urenkel von Firmengründer Henry Ford, pries den „Lightning“ bei der offiziellen Vorstellung am Mittwoch als Wendepunkt in der Unternehmensgeschichte. Das Modell sei „das smarteste und das sauberste“ in Fords Produktpalette. Nach Unternehmensangaben kann der Elektro-Pickup zudem im Falle eine Stromausfalls ein Haus für rund drei Tage mit Elektrizität versorgen oder beispielsweise an Baustellen Strom für Geräte und Werkzeuge liefern.
Die Fertigung des Modells soll im Frühling 2022 in Dearborn beginnen. Bis 2025 will Ford insgesamt 22 Milliarden Dollar (rund 18 Milliarden Euro) in die Elektrifizierung seiner Flotte stecken. Die Konkurrenz steht dabei schon in den Startlöchern: Das Startup Rivian plant für seinen Elektro-Pickup R1T den Verkaufsstart für den Sommer; General Motors peilt für den Hummer EV den Herbst an.
„Die Zukunft der Autoindustrie ist elektrisch“, resümierte Biden. „Die Frage ist, ob wir beim Rennen in die Zukunft in Führung gehen, oder zurückfallen.“