Die französische Polizei hat am Wochenende zwei illegale Massenpartys mit hunderten Teilnehmern aufgelöst. In der Bretagne versammelten sich trotz Corona-Lockdowns laut Polizei in der Nacht zum Samstag rund 500 Menschen zu einer illegalen Rave-Party in einem kleinen Dorf. Nachdem die Beamten die Musikanlage beschlagnahmten, zogen die Partygäste in ein anderes Dorf, um weiter zu feiern. Schließlich wurde auch diese Party beendet.
Die Beamten nahmen mehr als 300 Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Corona-Auflagen sowie Drogendelikten auf.
In der Nacht zum Sonntag wurde zudem eine weitere illegale Party in einer leerstehenden Halle nahe Dijon im Burgund aufgelöst. Der mutmaßliche Veranstalter wurde festgenommen, mehr als 205 Strafanzeigen wurden gestellt. Regionalpräfekt Fabien Sudry verurteilte das „vollkommen unverantwortliche“ Verhalten der Feiernden angesichts der Corona-Lage: „Die Zeit ist noch nicht gekommen, die Wachsamkeit zurückzufahren.“
In Paris verhinderten Polizisten am Samstagabend eine weitere illegale Rave-Party. Drei Menschen wurden wegen Gefährdung von Menschenleben und Widerstands festgenommen, 34 Strafanzeigen gestellt.
In Frankreich gilt seit April ein landesweiter Lockdown. Derzeit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in dem EU-Land bei rund 300 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner, viele Krankenhäuser sind überlastet. Dennoch kündigte Staatschef Emmanuel Macron Lockerungen der Restriktionen an.
Am Montag kehren alle Schulen grundsätzlich zum Präsenzunterricht zurück; zudem fällt die Zehn-Kilometer-Grenze weg, innerhalb derer sich Bürger um ihre Wohnung bewegen dürfen. Die Außengastronomie, Kulturstätten und alle Geschäfte dürfen ab dem 19. Mai wieder öffnen. Am 9. Juni folgen die Innenbereiche von Restaurants, Cafés und Bars, sowie Fitnessstudios und andere Sportstätten. Die neue Corona-„Notbremse“ in Frankreich gilt erst ab einer Inzidenz von 400.