Franzose soll im Iran wegen „Spionage“ vor Gericht gestellt werden

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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Ein seit Mai 2020 im Iran inhaftierter Franzose soll wegen „Spionage“ und „Propaganda“ vor Gericht gestellt werden. Benjamin Brière werde vorgeworfen, in einem iranischen Naturpark per Drohne „Fotos von verbotenen Gebieten“ gemacht zu haben, teilte sein Anwalt Saïd Dehghan der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag mit. Zudem soll er in Onlinenetzwerken die Frage gestellt haben, weshalb das Tragen eines Kopftuchs im Iran „Pflicht“ sei, während es in anderen muslimischen Ländern „optional“ sei.

Die Staatsanwaltschaft bereitet dem Anwalt zufolge derzeit die Anklageschrift vor. Auf Spionage steht im Iran die Todesstrafe, für „Propaganda gegen das System“ wird bis zu ein Jahr Haft verhängt.

Der 1985 geborene Brière war seiner Schwester Blandine Brière zufolge seit 2018 als Tourist mit einem umgebauten Camper-Van unterwegs, als er im vergangenen Jahr im Iran festgenommen wurde. Derzeit wird er in Maschhad im Nordosten der Islamischen Republik festgehalten.

Brières Schwester hatte vor kurzem in einem offenen Brief in der französischen Wochenzeitung „Le Point“ den französischen Präsidenten Emmanuel Macron aufgerufen, sich für seine Freilassung einzusetzen. Ihr Bruder sei „grundlos“ inhaftiert worden und zu einem „Werkzeug in Verhandlungen“ geworden, die „außerhalb seiner Kontrolle liegen“, erklärte sie.

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