Frostiger April lässt Heizkosten steigen

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Der ungewöhnlich kalte April macht sich bei Verbraucherinnen und Verbrauchern im Portemonnaie bemerkbar: Nach Angaben der Vergleichsportale Verivox und Check24 stiegen die Heizkosten im vergangenen Monat deutlich an. Auswirkungen hat dies demnach auf die gesamte Heizperiode – auch wenn es dabei Unterschiede je nach Heizsystem gibt.

Wie Check24 am Dienstag mitteilte, mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im April 50 Prozent mehr Energie für das Heizen aufwenden als im April 2020. Ein Haushalt mit Gasheizung habe so im Vergleich 54 Euro mehr gezahlt, ein Musterhaushalt mit Ölheizung 61 Euro. Im Zeitraum von September 2020 bis April 2021 stieg der Heizbedarf demnach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zehn Prozent.

Unterschiede gibt es hierbei zwischen Gas- und Ölheizungen: Während für einen Musterhaushalt mit Gasheizung in der aktuellen Heizperiode mit 1154 Euro rund neun Prozent mehr fällig wurden, hätten Heizölkunden „aktuell noch von den günstigen Preisen im Spätjahr 2020“ profitiert und zwischen September 2020 und April 2021 mit 1003 Euro fünf Prozent weniger gezahlt als in der Heizperiode zuvor, erklärte Check24.

„Seit Jahresbeginn ist der Heizölpreis deutlich angestiegen und liegt aktuell 58 Prozent über dem Preistief im September 2020“, erklärte Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei dem Vergleichsportal. Nicht zuletzt mach sich die CO2-Abgabe für Verbraucherinnen und Verbraucher, die mit Öl heizen, „deutlich bemerkbar“.

Auch laut Verivox profitierten Besitzer von Ölheizungen von den gesunkenen Rohstoffpreisen, die im Zuge der Corona-Krise zum Teil „ins Bodenlose“ gefallen seien. „Heizölkunden sind in diesem Winter noch glimpflich davongekommen“, erklärte Thorsten Storck, Energieexperte des Portals. „Wer im September 2020 seinen Tank auffüllte, hat sogar eine der günstigsten Heizperioden überhaupt hinter sich“ fügte er hinzu. Steigende Erdölpreise und ein schrittweise höherer CO2-Preis würden das Heizen mit Öl mittel- bis langfristig aber „immer unattraktiver machen“.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuletzt den kältesten April seit 40 Jahren gemessen. Der ungewöhnlich eisige April ändere allerdings nichts am Trend zu Erderwärmung – seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 habe sich die Monatsmitteltemperatur in Deutschland um knapp zwei Grad erhöht.

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