Großeinsatz gegen Schleuserkriminalität – Durchsuchungen in zahlreichen Städten

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Mit Durchsuchungen in mehreren Städten ist die Bundespolizei gegen organisierte Schleuserkriminalität vorgegangen. Am Montag wurden 33 Objekte durchsucht, wie ein Sprecher sagte. Demnach waren 700 Beamte im Einsatz, dessen Schwerpunkt mit 21 durchsuchten Wohnungen und Geschäftsräumen Berlin war. Ein zweiter Fokus der Aktion lag auf dem Raum von Halle und Leipzig. Auch dort wurden nach Polizeiangaben zahlreiche Objekte durchsucht.

Eine von zwei Hauptbeschuldigten wurde in Berlin in ihrer Wohnung festgenommen. Die vietnamesische Staatsangehörige soll die Einschleusungen initiiert haben. In der slowakischen Hauptstadt Bratislava gab es eine weitere Festnahme. Die Beamten hätten außerdem rund 60.000 Euro an Bargeld, Smartphones, Speichermedien sowie diverse Unterlagen und Dokumente bei den Durchsuchungen beschlagnahmt, teilte der Sprecher mit.

Zusätzlich seien zwischen 400 und 500 Gramm Amphetamine sichergestellt worden. Außerdem wurden nach Polizeiangaben 23 Menschen angetroffen, die sich vermutlich unerlaubt in Deutschland aufhielten. Bei ihnen solle nun in Abstimmung mit den Ausländerbehörden der Aufenthaltsstatus geklärt werden.

Den festgenommenen Frauen wird gewerbsmäßige Einschleusungskriminalität vorgeworfen. Sie sollen Menschen aus Vietnam über konspirative Wohnungen in der Slowakei nach Deutschland geschleust haben – gegen sogenannte Schleuserlöhne von 13.000 bis 21.000 Euro. Die Betroffenen seien im Anschluss gezwungen worden, die dadurch entstandenen Schulden in Nagel- oder Massagestudios oder auch in sogenannten Bordellwohnungen abzuarbeiten, hieß es.

Den Razzien waren nach Angaben des Sprechers Hinweise der Polizei in der Slowakei vorausgegangen, welche die europäische Behörde Europol den deutschen Behörden übermittelte. „Das heutige Vorgehen der Behörden in Deutschland und der Slowakei hat rücksichtslsosen Menschenhändlern erfolgreich das Handwerk gelegt“, sagte Robert Crepinko, Leiter der Abteilung für unerlaubte Migration bei Europol. Es sei „ein bedeutsamer Schritt für die Strafverfolgsbehörden“

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