Grüne wollen Artensterben und Klimawandel zugleich bekämpfen

Bild: Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen
Bild: Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen

Die Grünen wollen mit einem Aktionsprogramm das Artensterben und den Klimawandel zugleich bekämpfen. Es sollten Gelder aus dem Emissionshandel genutzt werden, um Artenvielfalt zu fördern, aber auch etwas für den Klimaschutz tun und CO2 aus der Atmosphäre binden, sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Oliver Krischer am Mittwoch den Sendern RTL und n-tv. „Artenvielfalt und Klimaschutz werden so zusammen gedacht“, hob er hervor.

Über die Initiative mit dem Titel „Natürlicher Klimaschutz“ soll am Donnerstag im Bundestag beraten werden. Aus dem Energie- und Klimafonds des Bundes sollen dem Antrag zufolge jährlich zehn Prozent der Mittel dafür eingesetzt werden, um gesunde Natur wiederherzustellen und so Kohlenstoff zu binden und die Auswirkungen der Klimakrise abzumildern. Im Jahr 2021 wären dies laut RTL knapp 2,6 Milliarden Euro.

Bei der Wiederherstellung gesunder Natur solle sich die Bundesregierung vor allem auf Ökosysteme konzentrieren, die dem Klimawandel entgegenwirken können, fordern die Grünen in ihrem Antrag. Dazu gehörten besonders Moore, Sümpfe, Auenlandschaften oder Salzwiesen, weil sie CO2 speichern. Im Rahmen einer „Renaturierungsoffensive 2021 sollten großflächige Projekte ausgewiesen werden, darunter auch die Renaturierung von mindestens tausend begradigten Bachverläufen und anderen Gewässern.

Die Grünen-Fraktion fordert außerdem ein Nothilfe-Programm, um Städte widerstandsfähiger gegen die Folgen der Erwärmung zu machen. Grünflächen sollten vernetzt und Erholungsorte für die Bevölkerung geschaffen werden. In einem Zeitraum von zehn Jahren sind dafür 800 Millionen Euro aus der Städtebauförderung eingeplant.

Gesunde Natur leiste einen unersetzlichen Beitrag für Klimaschutz und Biodiversität, sagte die Grünen-Expertin für Naturschutz, Steffi Lemke, dazu RTL und n-tv. „Besonders wertvolle Ökosysteme müssen deshalb strenger geschützt werden und zerstörte Naturgebiete müssen wo immer möglich wiederhergestellt werden.“

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