Günther warnt vor zu starken Benachteiligungen für Nicht-Geimpfte

Daniel Günther - Bild: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Daniel Günther - Bild: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Angesichts von ersten Lockerungen bei den Corona-Regeln für vollständig Geimpfte hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) davor gewarnt, noch nicht geimpfte Bürgerinnen und Bürger zu stark zu benachteiligen. Noch seien 90 Prozent der Deutschen nicht komplett durchgeimpft, „von daher führen zurückgegebene Rechte dann wieder zu neuen Ungerechtigkeiten“, sagte Günther dem „Tagesspiegel am Sonntag“.

Er verwies zugleich darauf, dass zumindest Erleichterungen für Geimpfte schon umgesetzt würden. „Wir haben aber bei den Erstimpfungen ungefähr eine Quote von 25 Prozent, bei den Zweitimpfungen noch deutlich weniger“, sagte Günther.

Lockerungen sind erst bei einem vollen Impfschutz geplant. Dafür sind bei drei von vier zugelassenen Impfstoffen zwei Impfungen notwendig. Günther sagte, es sei richtig, dass es immer weniger Gründe für Einschränkungen gebe, wenn Menschen nicht mehr mehr ansteckend seien und im Prinzip auch das Virus nicht mehr weitergeben könnten.

„Aber man muss auch berücksichtigen, dass ein ganz erheblicher Teil der Bevölkerung noch gar keine Chance hatte, sich impfen zu lassen“, fügte der Ministerpräsident hinzu. „Wir haben alle die Priorisierung für Ältere und Risikopatienten akzeptiert – wir sollten jetzt nicht die Jüngeren wieder zurückstehen lassen. Das wäre auch ungerecht.“

Wahrscheinlich Ende Juni sei die Hälfte aller Bürger einmal geimpft, und Anfang Juni werde die Priorisierung aufgehoben. „Dann ist ein Stadium erreicht, in dem wir Geimpften gut begründet Rechte zurückgeben können“, sagte Günther.

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