UN-Generalsekretär António Guterres hat sich „bestürzt“ über die Zunahme ziviler Opfer der israelischen Angriffe im Gazastreifen gezeigt. Zudem sei Guterres „zutiefst beunruhigt“ über die Zerstörung eines Gebäudes, das auch von internationalen Medien genutzt wurde, erklärte sein Sprecher Stéphane Dujarric am Samstag in New York. „Der Generalsekretär erinnert alle Seiten daran, dass jeder wahllose Angriff auf zivile und Medien-Strukturen gegen das Völkerrecht verstößt und um jeden Preis vermieden werden muss.“
Am Sonntag beschäftigt sich der UN-Sicherheitsrat bereits zum dritten Mal mit der jüngsten Eskalation des Nahost-Konflikts. Die virtuelle Sitzung war auf Antrag von China, Norwegen und Tunesien für 16.00 Uhr MESZ angesetzt worden. Bei den zwei vorherigen Sitzungen hatte es keine Einigung auf eine gemeinsame Erklärung gegeben. Dies lag Teilnehmern zufolge an den USA, die eine Verurteilung ihres Verbündeten Israel ablehnten.
Der Konflikt zwischen Israel und Palästinensern ist in den vergangenen Tagen in einem Maße eskaliert wie seit seit Jahren nicht mehr. Die israelische Armee griff seit Montag rund 800 Ziele im Gazastreifen an. Dabei wurden nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden insgesamt mindestens 145 Menschen getötet, darunter 41 Kinder. Weitere rund 1100 Menschen wurden bei den israelischen Angriffen im Gazastreifen verletzt.
Radikale Palästinenser schossen ihrerseits aus dem Küstenstreifen mindestens 2300 Raketen auf Israel ab. Dabei wurden zehn Menschen getötet, unter ihnen ein Kind und ein Soldat. Mehr als 560 weitere Israelis wurden durch die Raketenangriffe verletzt.