Mit den teils sommerlichen Temperaturen am Wochenende kommt die Grillsaison in Fahrt. Gerade in Corona-Zeiten ist das Grillen für viele Menschen eines der wenigen Vergnügen. Dabei sollten die Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln weiterhin befolgt werden. Doch es gibt auch noch Weiteres zu beachten. Fragen und Antworten zum sicheren und gesunden Grillen:
WO SOLLTE DER GRILL STEHEN?
Der Grill sollte auf festem und ebenem Untergrund stehen. In der Nähe sollten sich keine brennbaren Materialien befinden. Spielende Kinder müssen in jedem Fall vom Grill fern gehalten werden – Experten empfehlen einen Sicherheitsabstand von mindestens zwei Metern.
WIE WIRD DIE HOLZKOHLE AM BESTEN ENTZÜNDET?
Experten raten dringend von Brennspiritus oder gelartigen Grillpasten ab. Werden Spiritus und Benzin auf bereits entzündete Kohle gegossen, gibt es gefährliche Verpuffungen oder Stichflammen. Am sichersten sind feste Grillanzünder wie Würfel auf Petroleumbasis oder auch biologische Holzwolle.
GRILLEN MIT FREIEM OBERKÖRPER – GEHT DAS?
Davon ist dringend abzuraten. Schürze, Grillhandschuh und langes Grillbesteck sind die besten Mittel, um sich vor heißen Fettspritzern und Funken zu schützen. Wer solch einen Aufzug albern findet, sollte sich die Statistiken ansehen. Jedes Jahr gibt es etwa 4000 bis 5000 Unfälle beim Grillen. Rund 500 davon enden mit schweren Verbrennungen, unter deren Folgen die Betroffenen zum Teil ihr Leben lang leiden.
WANN DÜRFEN FLEISCH UND WÜRSTCHEN AUF DEN GRILL?
Die Kohle sollte gut durchgeglüht sein, bevor das Grillgut auf den Rost kommt. Die richtige Grilltemperatur ist erreicht, wenn sich auf der Kohle eine weiße Ascheschicht bildet – was je nach Grill bis zu einer knappen Stunde dauern kann. Lieber bei niedrigen Temperaturen etwas länger grillen. Verkohltes Fleisch schmeckt nicht nur schlecht, es ist auch ungesund.
WOZU SIND GRILLSCHALEN GUT?
Sie sind sicherer, weil sich vom Grillrost herabtropfendes Fett entzünden kann. Sie dienen aber auch der Gesundheit, denn bei der Verbrennung von tierischem Fett, Fleischsaft oder Marinade werden zum Beispiel polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe gebildet, die als krebserregend gelten. Mit dem aufsteigenden Rauch können die Schadstoffe auf das Fleisch gelangen. Das Garen in Grillschale oder Alufolie reduziert die Schadstoffbelastung.
BERGEN ALUGRILLSCHALEN NICHT AUCH GESUNDHEITLICHE RISIKEN?
Aluminiumverbindungen können durchaus ins Grillgut gelangen, andererseits schützen die Grillschalen vor Schadstoffen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hält daher den gelegentlichen Gebrauch von Aluschalen beim Grillen für „vertretbar“. Gesalzen und gewürzt werden sollte allerdings erst ganz am Ende. Aluminium steht wegen Wirkungen auf das Nervensystem und auf die Fruchtbarkeit in der Diskussion. Eine Alternative sind Grillschalen aus Edelstahl oder Keramik.
WARUM DARF NICHT IN INNENRÄUMEN GEGRILLT WERDEN?
Beim Verbrennen von Holzkohle bildet sich neben Brandgasen auch Kohlenmonoxid. Die Gase können nicht abziehen, konzentrieren sich immer stärker in der Raumluft und werden von den Betroffenen unbemerkt eingeatmet. Das geschmacks- und geruchlose Kohlenmonoxid kann im schlimmsten Fall zum Tod führen – immer wieder gibt es solche Fälle. Vergiftungsgefahr besteht übrigens auch bei geöffnetem Garagentor.