Hausärzte wehren sich gegen administrative Belastungen durch digitalen Impfpass

Impfen - Bild: Dirk Vorderstraße/CC BY 2.0
Impfen - Bild: Dirk Vorderstraße/CC BY 2.0

Der Verband der niedergelassenen Ärzte will administrative Aufgaben bei der Einführung eines neuen digitalen Corona-Impfpasses lediglich für die Stammpatienten von Praxen übernehmen. Eine Übertragung des Impfnachweises für alle sonstigen geimpften Bürger komme nicht in Frage, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Mittwoch. „Die Arztpraxen sind keine Bürgerämter.“

Auch die Übernahme der Dienstleistung für praxiseigene Patienten sei an die Erwartung gekoppelt, dass eine einfache technische Lösung samt Anbindung an die bereits existierende Praxissoftware bereitgestellt werde, betonte Gassen. „Das muss mit ein oder zwei Klicks zu erledigen sein.“ Die Impfkampagne werden ohnehin schon durch zu viel Bürokratie gebremst. Sollte die Politik die Ärzte zur Übertragung von Impfnachweisen für alle verpflichten, würden sich viele Mediziner aus der Immunisierungskampagne zurückziehen.

Bei dem geplanten digitalen Impfpass handle es sich letztlich um ein Reisedokument, ergänzte Gassen. Dieser sei keine medizinische Akte.

Auf nationaler und europäischer Ebene wird die Einführung eines digitalen Nachweises für Corona-Impfungen geplant, der etwa Reisen erlauben soll. Als ein großes logistisches Problem gilt dabei die Frage, wer die nachträgliche Übertragung des Nachweises für viele Millionen bereits geimpfter Bürger übernehmen könnte.

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