Zwei Tage nach dem Diebstahl der Schlüssel von hunderten Neuwagen des Autobauers Volkswagen im niedersächsischen Hafen Emden haben Greenpeace-Aktivisten diese am Freitag auf der Zugspitze an die Polizei übergeben. Wie die Umweltschutzorganisation in Hamburg und die bayerische Polizei im Garmisch-Partenkirchen mitteilten, erfolgte die Übergabe der Schlüssel im Rahmen einer Aktion, bei der die Umweltschützer öffentlichkeitswirksam auch großformatige Plakatbotschaften auf dem höchsten deutschen Berg hinterließen.
Laut Polizei waren Beamten nach Bekanntwerden der Aktion zur Zugspitze aufgebrochen und trafen dort auf eine Gruppe von Aktivisten, die ihnen mehrere Säcke mit den Schlüsseln von vermutlich über 1000 Autos übergaben. Die Umweltorganisation veröffentlichte Fotos, auf denen unter anderem ein großes zerlaufenes VW-Logo im Schnee zu sehen war. Sie will gegen den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren durch VW protestieren.
Am Mittwoch waren Greenpeace-Aktivisten in Emder Hafen auf das Gelände eines Terminals vorgedrungen, auf dem Autos des Konzerns für den Export verladen werden. Sie brachten die Schlüssel von mehreren hundert fahrbereit dort abgestellten Fahrzeugen an sich. Die meisten Beteiligten konnten sich entfernen, bevor die Polizei eintraf. Diese ermittelt wegen Hausfriedensbruchs und Diebstahls.
Die Beamten der bayerischen Polizei standen nach eigenen Angaben wegen des Vorgangs in engem Kontakt mit ihren niedersächsischen Kollegen. Sie stellten demnach auch die Identität der Aktivisten auf der Zugspitze fest, weil es sich bei deren Protestaktion um eine nicht bei den Behörden angemeldete Versammlung handelte.