Kurz vor dem Auslaufen einer Interims-Vereinbarung zur Überwachung des iranischen Atomprogramms haben Vertreter des Iran und der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA am Donnerstag über eine Verlängerung der Übergangslösung verhandelt. „Die Behörde und der Iran befinden sich derzeit in Konsultationen“, teilte die in Wien ansässige IAEA mit. Am Freitag läuft die im Februar geschlossene Vereinbarung aus, die Einschränkungen der Überwachung des iranischen Atomprogramms verhindern soll.
Das iranische Außenministerium hatte in der vergangenen Woche eine mögliche Verlängerung der Vereinbarung in Aussicht gestellt. Voraussetzung sei, dass sich die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm „auf dem richtigen Weg“ befänden. Die Übergangs-Vereinbarung sichert UN-Inspektoren Zugang zu den iranischen Atomanlagen. Die Kontrollen nicht-nuklearer Anlagen hatte die Regierung in Teheran jedoch ausgesetzt und drängt auf eine Aufhebung der US-Sanktionen gegen das Land.
EU-Diplomaten hatten sich am Mittwochabend optimistisch zu den Verhandlungen über eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran in Wien geäußert. Eine Vereinbarung nehme „Gestalt an“, schrieb der EU-Unterhändler Enrique Mora im Onlinedienst Twitter.
Direkt mit dem Iran über das Atomabkommen aus dem Jahr 2015 verhandeln die EU, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, China und Russland. Auch eine US-Delegation ist in Wien anwesend. Sie sitzt aber nicht mit den iranischen Vertretern an einem Tisch.