IG-Bau-Chef Feiger wirft Bund, Ländern und Kommunen Fehler bei Wohnungspolitik vor

Robert Feiger - Bundesvorsitzender IG Bau - Bild: IG Bau
Robert Feiger - Bundesvorsitzender IG Bau - Bild: IG Bau

Der Vorsitzende der Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt hat Bund, Ländern und Kommunen ein Versagen „auf allen Ebenen“ in der Wohnungspolitik vorgeworfen. „Durch den Verkauf von Wohnungen haben Länder und Kommunen zwar ihre Haushalte saniert. Die Folge war aber, dass die Preise auf dem Wohnungsmarkt bis heute anziehen“, sagte Gewerkschaftschef Robert Feiger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitagsausgaben).

Zum Ende der alten Bundesrepublik habe es vier Millionen Sozialwohnungen gegeben, heute seien es nur noch 1,2 Millionen, sagte Feiger den Zeitungen. „Im Kern zahlen wir jetzt die Zeche für die Fehler von vor 20, 30 Jahren. Es fehlen eine Million Wohnungen“, fügte er hinzu.

Auch die Politik der großen Koalition reiche nicht aus, um die Fehler der Vergangenheit zu beheben. „Die Bundesregierung wird das Ziel ihrer Wohnraumoffensive nicht erreichen. Am Ende der Legislaturperiode wird es 300.000 neue Wohnungen weniger geben als eigentlich geplant war“, sagte Feiger.

Der Gewerkschaftsvorsitzende forderte eine massive und vor allem langfristige Förderung des sozialen Wohnungsbaus. „Wir brauchen vor allem wieder mehr kommunale Wohnungsbaugesellschaften, die durch die Gemeinnützigkeit und die daraus resultierenden Steuervergünstigungen kostengünstig bauen“, sagte Feiger. „Auch fordern wir für das bezahlbare und für das soziale Wohnen bis 2025 rund zehn Milliarden Euro pro Jahr an Fördergeldern und Zuschüssen vom Bund“, betonte der Gewerkschafter.

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