Führende Intensivmediziner haben sich angesichts sinkender Infektionszahlen und weniger Intensivpatienten zuversichtlich geäußert. „Wir befinden uns auf einer abschüssigen Zielgeraden“, sagte der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, der „Rheinischen Post“ aus Düsseldorf vom Montag. Die dritte Welle sei gebrochen, die Lage auf den Intensivstationen werde sich voraussichtlich bis Ende Juni entspannt haben. Karagiannidis forderte jedoch besondere Vorsichtsmaßnahmen für Flugreisende aus weiter entfernten Ländern.
Grund für die positive Entwicklung seien insbesondere die verhängten Maßnahmen und die Fortschritte bei der Impfkampagne in der Altersgruppe der über 50-Jährigen. „Wenn diese Gruppe einen Impfschutz hat, ist der Spuk vorbei“, sagte Karagiannidis. Die Zahl der jungen Intensivpatienten sei insgesamt niedrig.
Um eine neuerliche Einschleppung von Virusvarianten zu verhindern, forderte Karagiannidis „strenge Kontrollen von Reiserückkehrern aus Ländern außerhalb Europas“. Reiserückkehrer sollten noch am Urlaubsort einen PCR- und einen Schnelltest machen, forderte Karagiannidis. „Ist der Schnelltest negativ, könnten sie zunächst nach Hause fahren und wären bei einem positiven PCR-Test schnell zu erreichen“, sagte er weiter. Dies sei nötig, um eine Ausbreitung von Mutationen in Deutschland zu verhindern.