Israelische Behörden verhängen Ausnahmezustand für Stadt Lod

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Die israelischen Behörden haben in der Stadt Lod den Ausnahmezustand verhängt, nachdem es nach Polizeiangaben zu „Ausschreitungen“ der arabischen Minderheit gekommen war. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe am Mittwoch grünes Licht dafür gegeben, teilte sein Büro mit. Zuvor war es in der im Zentrum des Landes gelegenen Stadt laut der israelischen Polizei nach dem gewaltsamen Tod eines arabischen Israelis zu „Ausschreitungen“ der örtlichen arabischen Minderheit gekommen.

Israelischen Medien zufolge wurden dabei drei Synagogen und mehrere Geschäfte in Brand gesetzt. Nach Polizeiangaben wurden auch mehrere Fahrzeuge angezündet. „Es kam zu weitreichenden Unruhen, die von einigen arabischen Bewohnern ausgingen und die Bevölkerung gefährdeten“, teilte die Polizei mit.

Bereits am Montag war es in Lod zu gewaltsamen Zusammenstößen gekommen, bei denen ein arabischer Israeli getötet wurde. Am Dienstagabend habe sich die Situation dann zugespitzt, berichtete die Polizei. Rund 47.000 der 77.000 Einwohner von Lod sind Juden, 23.000 sind arabische Israelis.

Die Regierung kündigte die Entsendung von Verstärkung an. Netanjahu sei selbst in die Stadt nahe der Metropole Tel Aviv gereist, um zur Ruhe aufzurufen, berichtete ein AFP-Reporter.

Die radikalislamische Hamas feuerte in der Nacht zu Mittwoch nach eigenen Angaben erneut dutzende Raketen in Richtung Israel ab. 110 Geschosse richteten sich demnach gegen Tel Aviv, 100 weitere gegen die Stadt Beerscheva. Die Attacke sei eine Antwort auf den Angriff des israelischen Militärs auf ein Hochhaus im Gazastreifen, teilte der bewaffnete Arme der Hamas mit.

Die Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern im Nahen Osten ist trotz internationaler Appelle in den vergangenen Tagen eskaliert. Bei Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen starben am Dienstag drei Israelinnen. Auf Seiten der Palästinenser wurden nach Vergeltungsangriffen durch die israelische Armee mindestens 32 Menschen getötet.

Auslöser der Gewalteskalation waren drohende Zwangsräumungen palästinensischer Familien in Ost-Jerusalem. Israel hatte den Ostteil der Stadt 1980 annektiert. Die Annexion wird international nicht anerkannt. Israel hat ganz Jerusalem zu seiner „unteilbaren“ Hauptstadt erklärt, während die Palästinenser Ost-Jerusalem zur Hauptstadt ihres eigenen künftigen Staates machen wollen.

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