Die italienischen Behörden haben am Freitag einen Verdächtigen in Zusammenhang mit dem Anschlag von Nizza an Frankreich ausgeliefert. Der 28-jährige Albaner, der verdächtigt wird, dem Attentäter vom Juli 2016 ein Sturmgewehr beschafft zu haben, wurde nach Angaben der italienischen Polizei am römischen Flughafen Fiumicino an Frankreichs Behörden überstellt. Ein Berufungsgericht in Neapel hatte die Auslieferung vor zwei Wochen genehmigt.
Der 28-Jährige war vor rund einem Monat in der Nähe von Neapel festgenommen worden. Ihm werden Verstöße gegen das Waffengesetz und Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung zur Last gelegt; ob er von den Absichten des tunesischen Attentäters wusste, blieb zunächst unklar. Die Waffe stammte nach Polizeiangaben aus einem Einbruch und wurde in einem Wald nahe Nizza versteckt.
Bei einer Anhörung vor der italienischen Justiz hatte der Mann alle Vorwürfe zurückgewiesen. Er habe niemals Waffen „verkauft oder geliefert“ und kenne keinen der Beteiligten, zitierte ihn die italienische Nachrichtenagentur AGI.
Bei dem Anschlag am französischen Nationalfeiertag am 14. Juli 2016 waren 86 Menschen getötet und über 400 weitere verletzt worden. Der tunesische Attentäter war auf der berühmten Promenade des Anglais in die festlich gestimmte Menschenmenge gerast. Er wurde schließlich von der Polizei erschossen. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte die Tat damals für sich reklamiert.