Die italienische Regierung hat neue milliardenschwere Corona-Hilfen verabschiedet. Der Ministerrat gab am Donnerstag grünes Licht für die Hilfen in Höhe von insgesamt 40 Milliarden Euro, die besonders schwer von der Pandemie betroffenen Unternehmen sowie Haushalten zugute kommen sollen. Mehr als 26 Milliarden Euro aus dem Paket sollen an Unternehmen und Selbstständige fließen, die durch die Corona-bedingte Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr Umsatz-Einbußen zu verzeichnen hatten.
Von den Hilfen profitieren sollen auch der Tourismus-Sektor mit drei Milliarden Euro sowie Branchen, die weiterhin vom Teil-Lockdown in Italien betroffen sind. Dazu gehören etwa Spielhallen und Diskotheken. 100 Millionen Euro sollen in die angeschlagene Fluggesellschaft Alitalia fließen, die seit 2017 unter staatlicher Verwaltung steht und Schwierigkeiten hat, die Gehälter ihrer Mitarbeiter zu bezahlen.
Angesichts der stark sinkenden Geburtenrate in Italien kündigte Ministerpräsident Mario Draghi zudem Hypothekenzuschüsse für Menschen unter 36 Jahren an, um ihnen beim Kauf eines Hauses und der Gründung einer Familie zu helfen. „Das ist ein Erlass, der in die Zukunft blickt, auf ein Land, das sich wieder öffnet, aber gleichzeitig niemanden zurücklässt“, sagte Draghi vor Journalisten über die beschlossenen Maßnahmen.
Carlo Bonomi, Präsident der Arbeitgeberorganisation Confindustria, bezeichnete das Hilfspaket als „wichtig“. Es sei aber mehr nötig, um Italiens Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen, fügte er hinzu.
Bereits im Januar hatte die italienische Regierung 32 Milliarden Euro Corona-Hilfen für betroffene Branchen freigegeben. Insgesamt wurden seit Pandemie-Beginn in Italien mehr als 130 Milliarden Euro investiert, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzufedern.
Italien gehörte im vergangenen Jahr zu den besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern Europas. Das Herunterfahren der Wirtschaft und weiter Teile des öffentlichen Lebens hatte das Land in die tiefste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg gestürzt, das Bruttoinlandsprodukt brach um 8,9 Prozent ein.