IW: Corona-Krise kostet deutsche Wirtschaft fast 300 Milliarden Euro

Michael Hüther - Bild: Institut der deutschen Wirtschaft
Michael Hüther - Bild: Institut der deutschen Wirtschaft

Die Corona-Krise hat Deutschland nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) fast 300 Milliarden Euro an Wohlstand gekostet. Es werde „Jahre dauern, bis die Verluste und die strukturellen Verwerfungen ausgeglichen sind“, sagte IW-Chef Michael Hüther der „Welt am Sonntag“, die aus den Berechnungen des Instituts zitierte. Demnach wäre die Wirtschaft ohne Corona „deutlich gewachsen“.

Das IW verglich für seine Berechnungen das tatsächliche und prognostizierte Wachstum mit dem sogenannten Potenzialwachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Dieses sagt aus, wie stark die deutsche Wirtschaft ohne die Pandemie in den vergangenen sechs Quartalen gewachsen wäre. Demnach entfallen allein auf die vergangenen drei Quartale knapp 140 Milliarden Euro entgangenen Wachstums.

Knapp ein Drittel dieses Wertschöpfungsverlustes ist demnach auf den erneuten Lockdown infolge der zweiten Welle zurückzuführen, der erst jetzt wegen der Impffortschritte und der sinkenden Inzidenzen gelockert werde, berichtete die Zeitung über die IW-Berechnungen. „Die Impfgeschwindigkeit nimmt endlich zu, das ist ein nicht zu unterschätzendes Signal an die Wirtschaft“, sagte Hüther. „Trotzdem dürfen wir nicht der Illusion erliegen, dass die Krise keine Spuren mehr hinterlässt.“

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