Die Grünen-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Verbraucherschutzministerin Renate Künast vermutet hinter den zunehmenden Hassattacken auf Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock ein gezieltes Vorgehen. „Leider gibt es in unserem Land ein rechtsextremes Netzwerk, von dem zu erwarten war, dass es die Nominierung von Annalena Baerbock zum Anlass nehmen würde, sie mit Hass, Hetze und Fake-Zitaten anzugreifen“, sagte Künast dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben).
Künast verwies darauf, dass die Partei unter anderem die Adresse falschmeldungen@gruene.de eingerichtet habe, unter der derartige Angriffe gemeldet werden können. Die Attacken seien „ein Grund mehr, von den Online-Plattformen mehr einzufordern“, sagte Künast, die selbst seit langem Ziel von Hasskommentaren in sozialen Medien ist und sich juristisch dagegen wehrt. Die Plattformen dürften nicht „Organisationsplattformen von Hass, Hetze, Lügen und Zerstörung der Demokratie werden“, betonte sie.
Nach Angaben der Grünen machte die Parteizentrale allein in den zwei Wochen nach der Nominierung Baerbocks zur Kanzlerkandidatin 15 Meldungen im Rahmen des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes. Seit der Nominierung hätten „gefälschte Zitate und gefakte Bilder nochmal einen Schub bekommen“, hatte Parteisprecherin Nicola Kabel den RND-Zeitungen vom Freitag gesagt. „Wenn Dinge strafrechtlich relevant erscheinen, bringen wir sie zur Anzeige.“ Zuletzt tauchten unter anderem vermeintliche Nacktbilder Baerbocks auf, die in Wahrheit ein russisches Model zeigen.