Lage an US-Tankstellen verschärft sich wegen Panikkäufen nach Hackerangriff

Symbolbild: Tanken an einer Tankstelle
Symbolbild: Tanken an einer Tankstelle

Angesichts von Panikkäufen nach dem Hackerangriff auf eine US-Pipeline hat sich die Lage an den Tankstellen des Landes weiter verschärft. Tausende Tankstellen im Osten der USA hatten am Mittwoch kein Benzin mehr, an noch funktionierenden Zapfsäulen bildeten sich lange Schlangen. Die Behörden warnten Autofahrer sogar davor, Benzin in Mülltüten zu füllen, nachdem entsprechende Bilder auf Online-Plattformen zirkulierten.

Verkehrsminister Pete Buttigieg sagte, Treibstoff dürfe nur direkt in den Tank oder in zugelassene Behälter gefüllt werden. „Jetzt ist der Moment, vorsichtig und vernünftig zu sein.“ Die Verbraucherschutzbehörde CPSC warnte vor potenziell „tödlichen Konsequenzen“: „Füllen Sie keine Plastiktüten mit Benzin. Wir wissen, das klingt einfach, aber wenn Menschen verzweifelt sind, denken sie nicht mehr klar.“

Buttigieg rief die Bevölkerung grundsätzlich zur Ruhe auf. Die Regierung verstehe zwar die Sorgen der Menschen. „Aber Hamstern macht es nicht besser.“

Der Osten der USA kämpft nach dem Hackerangriff auf die Colonial Pipeline von vergangener Woche mit Versorgungsengpässen. In einigen Gebieten ging nach Angaben der spezialisierten Website GasBuddy in 70 Prozent der Tankstellen das Benzin aus. Die Benzinpreise sind auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2014 angestiegen. Rund ein Dutzend Bundesstaaten hat den Notstand ausgerufen – was viele Autofahrer aber erst recht zu Hamsterkäufen zu veranlassen scheint.

„Die öffentliche Wahrnehmung ist: Wenn die Situation so schlimm ist, dass unsere Gouverneure den Notstand ausrufen müssen, dann muss es wirklich schlimm sein und ich muss tanken“, sagte Andy Lipow vom Beratungsunternehmen Lipow Oil Associates. „In Folge dessen haben wir an Tankstellen eine Nachfrage gesehen, die zwei bis drei Mal so hoch ist wie normalerweise, und das verschärft die Situation.“

Der Pipeline-Betreiber Colonial Pipeline war vergangene Woche Ziel eines Hackerangriffs mit einem Erpressungstrojaner geworden. Die vom Volumen her größte Pipeline der USA, die von Houston im Bundesstaat Texas bis in den Großraum New York führt, wurde deswegen vorübergehend stillgelegt. Der Betrieb soll zum Ende der Woche wieder aufgenommen werden.

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