Nach einer Reihe von Großveranstaltungen, die als Pilotprojekte für weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen dienten, haben die britischen Behörden eine positive Bilanz gezogen. Nur 15 der rund 60.000 Teilnehmer seien anschließend positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in London mit.
Um im Sommer wieder Massenveranstaltungen zulassen zu können, hatte die Regierung im Mai neun Veranstaltungen mit größeren Teilnehmerzahlen genehmigt, bei denen keine Masken getragen und auch kein Abstand eingehalten werden mussten. Einzige Bedingung war der Nachweis eines negativen Corona-Tests vor dem Eintritt.
Zu den Pilotprojekten zählten drei Fußballspiele im Wembley-Stadion mit insgesamt 21.000 Fans, die Verleihung der Brit-Awards in der Londoner O2-Arena mit 4000 Gästen, die Snooker-Weltmeisterschaft sowie mehrere Veranstaltungen in Liverpool, darunter eine Rave-Party mit 3000 Teilnehmern. Anschließend mussten alle Teilnehmer erneut einen PCR-Test vornehmen. Die Zahl der Infizierten entsprach laut den Behörden in etwa der derzeitigen Infektionsrate von 22 pro 100.000 Menschen im Land.
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sprach von einem „weltweit führenden Projekt“ mit dem Ziel, Großveranstaltungen künftig so sicher wie möglich zu gestalten. Dabei sei auch sichergestellt worden, dass jeder positive Test zurückverfolgt wurde.
Großbritannien war lange Zeit eines der am stärkten von der Pandemie betroffenen Länder in Europa. Dank einer massiven Impfkampagne konnten die Behörden die Ansteckungen seit Dezember jedoch deutlich eindämmen. Inzwischen hat die Regierung zahlreiche Corona-Maßnahmen wieder gelockert; seit Montag sind in England, Wales und Teilen Schottlands Cafés, Pubs und Restaurants wieder geöffnet. Nach den bisherigen Plänen sollen die übrigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens am 21. Juni aufgehoben werden.