Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat die Einigung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen begrüßt. „Nun gilt es, sich mit den Ursachen auseinanderzusetzen, Vertrauen wieder aufzubauen, Lösungen für (den) Nahostkonflikt zu finden“, erklärte Maas nach Angaben des Auswärtigen Amts beim Onlinedienst Twitter am Freitag. Der Minister dankte Ägypten für die Vermittlung zwischen den Konfliktparteien.
Am Donnerstagabend hatten sich die militanten Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad mit Israel nach der fast zweiwöchigen Eskalation auf eine Waffenruhe geeinigt. Die Vereinbarung trat um 02.00 Uhr Ortszeit in Kraft und wurde in den ersten Stunden offenbar von beiden Seiten eingehalten.
Maas war kurz vorher am Donnerstag nach Jerusalem und Ramallah gereist und hatte sich dafür eingesetzt, den Nahost-Konflikt künftig „wieder ganz oben auf die Tagesordnung der internationalen Politik“ zu setzen.
Durch den gegenseitigen Raketenbeschuss waren seit Beginn der vergangenen Woche mindestens 244 Menschen getötet worden, die meisten davon auf palästinensischer Seite. Im Gazastreifen wurden nach palästinensischen Angaben mindestens 232 Menschen getötet, darunter 65 Kinder. Unter den Toten waren aber auch zahlreiche Kämpfer der Hamas und des Islamischen Dschihad. In Israel wurden nach Angaben der dortigen Behörden zwölf Menschen durch die palästinensischen Luftangriffe getötet, darunter ein sechsjähriges Kind und ein Soldat.
Insgesamt feuerten die Hamas und andere Gruppen in den elf Tagen nach Angaben der israelischen Streitkräfte mehr als 4300 Raketen in Richtung Israel ab. Die meisten wurden demnach jedoch vom israelischen Abwehrsystem „Iron Dome“ (Eiserne Kuppel) abgefangen. Die israelische Armee reagierte mit intensiven Luftangriffen im Gazastreifen.