Microsoft verspricht Schutz für europäische Cloud-Daten

Microsoft - Bild: dvoevnore via Twenty20
Microsoft - Bild: dvoevnore via Twenty20

Der US-Technologieriese Microsoft den Schutz aller europäischen Cloud-Daten zugesagt. „Wir werden Ihre Daten nicht aus der EU heraus bewegen“, schrieb Microsoft-Chef Brad Smith am Donnerstag in einem Blog-Eintrag, der sich an seine europäischen Kunden richtete. Zuletzt hatten sich in Europa Bedenken gehäuft, dass US-Behörden Zugriff auf die Daten europäischer Unternehmen in den Clouds US-amerikanischer Konzerne haben.

In der „EU-Datengrenze für die Microsoft Cloud“ genannten Verpflichtung sicherte das Software-Unternehmen seinen Kunden nun Datensicherheit zu. Die Verpflichtung gilt für alle Cloud-Dienste von Microsoft, darunter Azure, Microsoft 365 und Dynamics 365. Sie soll bis Ende nächsten Jahres in Kraft treten. Smith erklärte, er wolle die Daten seiner Kunden „vor dem unrechtmäßigen Zugriff jeder Regierung der Welt“ schützen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG mahnte jedoch, dass europäische Rechenzentren von US-Anbietern immer noch dem US-Recht unterliegen könnten.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte im Juni 2020 das umstrittene Datenschutzabkommen „Privacy Shield“ zwischen der EU und den USA gekippt. Nach Ansicht des Gerichts würden die europäischen Daten nicht ausreichend vor dem Zugriff von US-Behörden und Geheimdiensten geschützt. Das Vorgängerabkommen „Safe Harbor“ war bereits 2015 mit der gleichen Begründung gekippt worden. Die Datenweitergabe in die USA blieb für Unternehmen wegen sogenannter Standardvertragsklauseln jedoch möglich.

Cloud-Dienste ermöglichen es Firmen, immense Datenmengen auf entfernten Servern zu speichern. Der zukunftsträchtige Sektor wird von US-Anbietern wie Amazon, Microsoft oder Google dominiert.

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