Mit dem grünen Impfzertifikat in den Urlaub

Urlaub in Kroatien - Rabac - Bild: 9_fingers_ via Twenty20
Urlaub in Kroatien - Rabac - Bild: 9_fingers_ via Twenty20

Ein EU-weit gültiges Impfzertifikat soll ab Sommer das grenzüberschreitende Reisen in Europa erleichtern – trotz der nach wie vor anhaltenden Corona-Pandemie. Nach wochenlangen Verhandlungen einigten sich EU-Parlament und die Mitgliedstaaten nun auf die Details: Das digital lesbare Dokument soll ab dem 1. Juli zum Einsatz kommen – pünktlich zur Urlaubssaison im Sommer.

Welche Informationen soll das Zertifikat enthalten?

Es soll Auskunft darüber geben, ob ein Mensch das Coronavirus weiterverbreiten kann – oder zumindest darüber, wie wahrscheinlich dies ist. Neben Informationen über eine etwaige Corona-Impfung soll das Dokument deshalb auch aktuelle Testergebnisse und Angaben über eine überstandene Corona-Erkrankung enthalten. Eine elektronische Plattform der EU soll sicherstellen, dass die Echtheit europaweit überprüft werden kann.

Wie soll es aussehen?

Das Zertifikat ist in erster Linie als digitales Dokument gedacht, um es auf Mobilgeräten vorzeigen zu können. Es soll aber auch ausgedruckt werden können. Wichtig ist, dass ein QR-Code gescannt werden kann, um die Echtheit zu prüfen. Das Dokument soll in der jeweiligen Landessprache und auf Englisch ausgestellt werden. Die geplante deutsche Impfpass-App orientiert sich an diesen Vorgaben. Auch die bereits bestehende Corona-Warnapp soll für das Zertifikat genutzt werden können.

Ab wann ist die deutsche Variante verfügbar?

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass der elektronische Impfpass in Deutschland bis Ende Juni zur Verfügung stehen wird. Allerdings lässt die EU-Einigung ein Schlupfloch offen: Auf Druck Deutschlands und anderer Mitgliedstaaten wurde eine sechswöchige Übergangsfrist nach dem 1. Juli vereinbart. Dies könnte in Deutschland dazu führen, dass zu Beginn der Haupturlaubssaison noch nicht alle Bürger ein gültiges EU-Zertifikat haben.

Welcher Schwierigkeiten gibt es in Deutschland damit?

Grund für die Übergangsphase ist vor allem die Datenerfassung. Anders als bei EU-Mitgliedstaaten mit Zentralregierung und starkem Digitalisierungsgrad im Gesundheitsbereich müssen in Deutschland die Daten von Millionen Geimpften erst aus den Bundesländern zusammengeführt werden. Laut EU-Kommission gehen bisher immerhin 18 Mitgliedstaaten davon aus, dass sie bereits Anfang Juni in der Lage sein werden, mit der Ausgabe von Zertifikaten am Reisewillige zu beginnen.

Wie geht es weiter mit Quarantäne- oder Testpflichten?

Bei der Frage, ob es trotz Impfzertifikat weiter Quarantäne- oder Testpflichten bei der Einreise geben soll, wurde nun auf EU-Ebene ein Kompromiss gefunden. Die Mitgliedstaaten verpflichteten sich, von Reisebeschränkungen abzusehen, sofern es die epidemiologische Lage erlaubt und dies wissenschaftlich begründet ist. Ansonsten entfällt die Pflicht zu Test und Quarantäne aber für die Inhaber des Impfzertifikats.

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