Nach der letzten Zigarette kommt ein hartes Stück Arbeit – Das passiert nach der letzten Kippe

Symbolbild: Tabak und eine gestopfte Zigarette
Symbolbild: Tabak und eine gestopfte Zigarette

Nach der letzten Zigarette kommt für Raucher ein hartes Stück Arbeit: Vor einer erfolgreichen Tabakentwöhnung stehen viele Hürden – angefangen von Entzugserscheinungen über Gewichtsprobleme bis hin zum „inneren Schweinehund“. Zum Weltnichtrauchertag am Montag ein Überblick, warum sich ein Rauchstopp dennoch lohnt:

WELCHE RISIKEN REDUZIEREN SICH MIT DEM RAUCHSTOPP?

Wer die Finger von der Zigarette lässt, verringert generell das Risiko für verschiedenste Erkrankungen. So ist Rauchen für etwa ein Fünftel aller Krebserkrankungen direkt verantwortlich, aber auch Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Schlaganfälle oder chronische Bronchitis lassen sich häufig auf das Rauchen zurückführen. Jedes Jahr sterben beispielsweise fast 40.000 Menschen an einer tabakbedingten Herzkreislauferkrankung. Zudem erkranken jedes Jahr 85.000 Menschen als Folge des Rauchens an Krebs.

Wer raucht oder geraucht hat, zeigt zudem ein viel höheres Risiko, eine rheumatoide Arthritis – eine Gelenkentzündung – zu entwickeln. Im Schnitt stirbt ein Starkraucher im Schnitt zehn Jahre früher als ein Nichtraucher.

WAS BRINGT DER VERZICHT KONKRET FÜR DIE GESUNDHEIT?

Schon drei Tage nach der letzten Zigarette verbessert sich nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) die Funktion der Atemwege. Nach einer Woche sinkt der Blutdruck. Nach einem bis neun Monaten gehen Hustenanfälle, Verstopfungen der Nasennebenhöhlen und Kurzatmigkeit zurück. Die Lunge wird allmählich gereinigt, indem Schleim abgebaut wird. Die Infektionsgefahr verringert sich.

Zwei Jahre nach einem Rauchstopp hat ein früherer Raucher fast das gleiche Risiko für Herzkreislauferkrankungen wie ein Nichtraucher. Wer fünf Jahre rauchfrei ist, liegt beim Herzinfarktrisiko gleichauf mit Nichtrauchern. Nach fünf Jahren sinkt auch das Risiko für Krebserkrankungen in Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre und Harnblase auf die Hälfte. Auch das Schlaganfallrisiko kann bereits nach zwei bis fünf Jahren auf das eines Nichtrauchers sinken.

WAS IST MIT DEM GEFÜRCHTETEN LUNGENKREBS?

Zehn Jahren nach dem Aufhören hat ein ehemaliger Raucher ein nur noch halb so hohes Risiko für Lungenkrebs, als wenn er dauerhaft weitergepafft hätte. Wer beispielsweise 40 Jahre lang rauchte und vor fünf Jahren die Kippe weglegte, kann zwar auch heute noch an Lungenkrebs erkranken. Ärzten zufolge steigt das Risiko aber zumindest nicht mehr. Auch die Risiken für Kehlkopf- und Bauchspeicheldrüsenkrebs gehen zurück.

ERHÖHT DAS RAUCHEN DAS CORONA-RISIKO?

Raucher, die sich mit dem Coronavirus infizieren, haben offenbar ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung. Allerdings ist die wissenschaftliche Datenlage dazu noch recht schwach. Grundsätzlich kann Rauchen Herzkreislauferkrankungen fördern und schädigt die Atemwege. Außerdem gilt Rauchen als Risikofaktor für Infektionen der unteren Atemwege. Das Coronavirus wiederum greift ebenfalls die Atemwege an. Möglicherweise führt Rauchen dazu, dass die Abwehrkräfte der Lunge geschwächt werden, sodass sie die Coronaviren weniger gut bekämpfen können.

WIE WIRKT SICH NICHTRAUCHEN AUF DIE LEBENSZEIT AUS?

Nach DKFZ-Berechnungen rauben mehr als zehn Zigaretten pro Tag Männern im Schnitt 9,4 und Frauen 7,3 Lebensjahre. Die Deutschen Versicherer kommen auf sechs bis sieben Jahre weniger. Der schlimmste Fall ist ein fettleibiger starker Raucher, der viel Alkohol trinkt und viel rotes Fleisch isst – er büßt gegenüber dem Mitmenschen mit dem günstigsten Risikoprofil bis zu 17 Jahre an Lebenserwartung ein. Bei einer Frau sind es fast 14 Jahre.

WARUM SCHRECKT EINE DROHENDE GEWICHTSZUNAHME AB?

Untersuchungen zufolge legen vier von fünf ehemaligen Rauchern innerhalb der ersten ein bis zwei Jahre nach dem Aufhören im Schnitt etwa viereinhalb Kilogramm zu. Als Ursache gelten ein gedrosselter Stoffwechsel sowie eine vermehrte Kalorienaufnahme nach dem Rauchstopp. Nikotin beschleunigt die Stoffwechselvorgänge. Deswegen verbrauchen Raucher bis zu 200 Kilokalorien mehr am Tag als Nichtraucher. Zudem wirkt Nikotin appetithemmend. Nach dem Rauchstopp verbrennt der Körper weniger Energie, gleichzeitig greifen viele statt zur Zigarette verstärkt zu Süßem und Snacks.

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1 Kommentar

  1. Ich habe 2014 mit dem Rauchen aufgehört kurzzeitig ein wenig zugenommen, ungefähr 1 Konfeektionsgroesse, habe dann aber wieder abgenommen. Natürlich hat mich der innere Schweinehund geplagt, ob ich jetzt nicht doch gerne 1 Zigarette rauchen würde. Ich habe ihm nachgegeben und nach einigen Zügen festgestellt, dass die Zigarette überhaupt nicht mehr schmeckt, auch wenn ich es erneut versuchen würde. Seither lebe ich ohne, weil ich ja weiß, dass es nicht mehr schmeckt. Ich glaube, man muß es wirklich erneut versuchen, um sich bewusst zu machen, es schmeckt wirklich nicht.

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