Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzufedern, investiert Norwegen einen deutlich höheren Anteil seiner Öl-Einnahmen als bislang geplant. Ein am Dienstag vorgestellter Nachtragshaushalt sieht Ausgaben in Höhe von umgerechnet 40 Milliarden Euro aus dem Öl-Geschäft vor – knapp neun Milliarden Euro mehr als im usprünglichen Haushaltsentwurf vom Oktober. Der Anstieg sei hauptsächlich durch „außergewöhnliche wirtschaftliche Unterstützungsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Pandemie“ begründet, erklärte das Finanzministerium in Oslo.
Die norwegischen Öl-Einnahmen fließen in einen staatlichen Vermögensfonds. Die Regierung darf üblicherweise bis zu drei Prozent des Fonds-Werts in ihren Haushalt stecken. In diesem Jahr werden es den neuesten Zahlen zufolge 3,7 Prozent sein.
In Norwegen wird im September ein neues Parlament gewählt. Die konservative Regierung unter Ministerpräsidentin Erna Solberg kämpft dabei um eine Mehrheit.