Mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel ist am Donnerstag in Frankfurt am Main der dritte ökumenische Kirchentag eröffnet worden. Der Kirchentag der verschiedenen christlichen Konfessionen war zunächst für rund hunderttausend Teilnehmer geplant – wegen der andauernden Corona-Pandemie findet er nun aber fast ausschließlich digital und dezentral statt.
„Wir kommen seit über einem Jahr immer wieder an unsere eigenen Grenzen“, sagte die Wuppertaler Prälatin Sarah Vecera im Eröffnungsgottesdienst mit Blick auf die Pandemie. Der Kirchentag wolle in dieser schwierigen Zeit „Hoffnungsgeschichten“ erzählen. Der Gottesdienst wurde auf dem Dach eine Frankfurter Parkhauses gefeiert – mit strengen Hygienevorschriften, ohne Publikum vor Ort.
Die Präsidentin des Ökumenische Kirchentags, Bettina Limperg, wies auf das Motto des Treffens hin – „Schaut Hin“. Gott sei „da, wo Menschen hinschauen, einander Trost schenken und Not lindern“, sagte Limperg. Ko-Präsident Thomas Sternberg sagte: „Wir glauben und hoffen: Gott ist dabei, wenn wir in den nächsten Tagen feiern und diskutieren.“
Bis Sonntag können Laien der katholischen und evangelischen Kirche online an Gottesdiensten, Podien oder Workshops teilnehmen. Alle Veranstaltungen werden live gestreamt, Gottesdienste wird es in Frankfurt nur vereinzelt geben. So soll beispielsweise der Schlussgottesdienst am Sonntag an der Weseler Werft am Mainufer unter Corona-Bedingungen stattfinden.
Organisiert wird der ökumenische Kirchentag vom Deutschen Evangelischen Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Bisher gab es zwei dieser Treffen – im Jahr 2003 in Berlin und im Jahr 2010 in München.
Ziel der Konfessionen beim Kirchentag ist es, aufeinander zuzugehen. Über Konfessionsgrenzen hinweg soll das Gemeinsame im Glauben betont werden. Das Programm der diesjährigen Veranstaltung gliedert sich in die drei Bereiche Glaube und Vertrauen, Zusammenhalt sowie globale Verantwortung. Weitere Themen sind unter anderem Spiritualität, Zusammenleben, Frieden und Macht.